Stegmüller, Floriana

Floriana Stegmüller

Floriana Stegmüller

Äbtissin des Klosters Seligenthal 1796–1803

* 1762 Reisbach
† 5. Juli 1820

M. Floriana Stegmüller, geboren 1762 in der Bruckmühle bei Reisbach, Lehrerin, wurde am 12. April 1796 zur Äbtissin erwählt, der letzten vor der Säkularisation.

Das Kloster wurde 1803 „zu Gunsten der Universität“ säkularisiert und enteignet. Vergeblich hatte sich Äbtissin Floriana im Vorfeld hilfesuchend an Abt Rupert Kornmann von Prifling (Prüfening), den Wortführer des Prälatenstandes in der bayerischen Landschaft, Abt Benedikt Werner von Weltenburg]] und den Erbprinzen Friedrich von Hessen-Homburg[1] gewandt. Kurfürst Max Joseph, der bei seinem Regierungsantritt 1799 noch versprochen hatte, die Klöster nicht aufzulösen, hatte sich nicht erweichen lassen. Die 26 Chorfrauen und 12 Laienschwestern erhielten die Erlaubnis, bis an ihr Lebensende im Konventtrakt wohnen zu dürfen. Dadurch konnte das klösterliche Leben in SeligenthaI aufrechterhalten werden; nicht eine Schwester verließ den Konvent. Auch die Schule wurde von den Zisterzienserinnen fortgeführt.

Äbtissin Floriana führte während des 2. Koalitionskrieges ein Tagebuch, das detailliert über das Kriegsgeschehen vom Juli 1800 bis April 1801 informiert. Im Dezember 1801 setzten die Aufzeichnungen wieder ein und schildern nun die Tätigkeit der Kommission, die die Übertragung von Einkünften des Klosters an die von Ingolstadt nach Landshut verlegte Universität vorbereiten sollte (7. bis 29. Dezember 1801). Das Tagebuch endet mit einem Überblick über die Ereignisse des Jahres 1802 (in der Handschrift fehlerhaft auf 1801 datiert).

Als Äbtissin Floriana 1820 starb, wurde die Leitung des Restkonvents Theodora Metz übertragen, die sich aber nur noch Oberin nannte und nicht mehr zur Äbtissin geweiht wurde. Da mit Floriana Stegmüllers Tod ihre staatliche Pension wegfiel, musste im selben Jahr die Mädchenschule aus Geldmangel aufgelöst werden.

gge, Juli 2018

  1. Er hatte 1796 als Verwundeter im Kloster Quartier und Pflege gefunden.

Daten:

Abbatissa: el. 12. April 1796.

Werke:

Aufzeichnungen der Äbtissin M. Floriana Stegmüller, 1800–1801, Seligenthal 1800–1801, Abteiarchiv Seligenthal. [1]

Literatur:

Krausen, Edgar: Die Aufhebung des Klosters Seligenthal 1801–1804, in: Seligenthal 1232–1982: Beiträge zur Geschichte des Klosters. Herausgegeben von der Zisterzienserinnenabtei Seligenthal Landshut. Landshut: Eigenverlag, 1982, S. 155–171.

Normdaten:

GND: 1020946245 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Stegmüller, Floriana, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 26.11.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Stegm%C3%BCller,_Floriana

Vorlage:Page.name: STEGMÜLLER, Floriana OCist (1762–1820) – Biographia Cisterciensis