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Heinrich Sternberger oder Stremberger war Prior in Rein als er 1444 von Abt [[Molitor, Hermann|Hermann Molitor]] zum ersten Abt des von König Friedrich III. neugegründeten Zisterzienserklosters zur hl. Dreifaltigkeit in Wiener Neustadt ([[Neukloster]]) bestellt und am Palmsonntag, 5. April, durch Übergabe des Krummstabs feierlich eingesetzt wurde.  
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Heinrich Sternberger oder Stremberger war Prior in Rein als er 1444 von Abt [[Molitor, Hermann|Hermann Molitor]] zum ersten Abt des von König Friedrich III. neugegründeten Zisterzienserklosters zur hl. Dreifaltigkeit in Wiener Neustadt ([[Neukloster]]) bestellt und am Palmsonntag, 5. April, durch Übergabe des Krummstabs in Anwesenheit König Friedrichs und des Bischofs Silvester von Chiemsee feierlich eingesetzt wurde.  
  
 
Noch im selben Jahr wurde er von Erzbischof Friedrich von Salzburg mit der Investitur des von König Friedrich zum Propst des in der kaiserlichen Burg gestifteten Chorherrenstiftes ernannten Wolfgang Günther beauftragt (Urkunde vom 21. Nov. 1444).
 
Noch im selben Jahr wurde er von Erzbischof Friedrich von Salzburg mit der Investitur des von König Friedrich zum Propst des in der kaiserlichen Burg gestifteten Chorherrenstiftes ernannten Wolfgang Günther beauftragt (Urkunde vom 21. Nov. 1444).
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Nebst diesen kirchlichen Auszeichnungen erhielt Abt Heinrich von Friedrich III. für sich und seine Nachfolger den Titel eines königlichen (später kaiserlichen) Hofkaplans, als der sie bei Anwesenheit des Kaisers und der Regierung in Wiener Neustadt mit ihrem Konvent den feierlichen Gottesdienst in der Hofkirche zu feiern hatten. Dazu kamen in den folgenden Monaten noch einige Zustiftungen des Königs, Äcker, Wiesen, Weingärten u.ä.
 
Nebst diesen kirchlichen Auszeichnungen erhielt Abt Heinrich von Friedrich III. für sich und seine Nachfolger den Titel eines königlichen (später kaiserlichen) Hofkaplans, als der sie bei Anwesenheit des Kaisers und der Regierung in Wiener Neustadt mit ihrem Konvent den feierlichen Gottesdienst in der Hofkirche zu feiern hatten. Dazu kamen in den folgenden Monaten noch einige Zustiftungen des Königs, Äcker, Wiesen, Weingärten u.ä.
  
Abt Heinrich starb schon am 8. November 1445 und wurde auf seinen Wunsch im Kapitelhaus begraben, wo er bis zum Neubau des Kapitelhauses in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einen Grabstein hatte, mit der Aufschrift {{titel|Anno Domini 1445 obiit Reverendus in Christo Pater ac Dominus Henricus primus hujus Monasterii Abbas. In die IV. Coronatorum cujus anima requiescat in pace}}. Sein Nachfolger wurde im Nächsten Jahr [[Otterstadt, Gottfried|Gottfried von Otterstadt]] aus der Abtei [[Maulbronn]].
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Version vom 13. November 2020, 18:10 Uhr

Heinrich Sternberger

Heinrich Sternberger

1. Abt des Zisterzienserstiftes Neukloster 1444–1445

† 8. Nov. 1445

Heinrich Sternberger oder Stremberger war Prior in Rein als er 1444 von Abt Hermann Molitor zum ersten Abt des von König Friedrich III. neugegründeten Zisterzienserklosters zur hl. Dreifaltigkeit in Wiener Neustadt (Neukloster) bestellt und am Palmsonntag, 5. April, durch Übergabe des Krummstabs in Anwesenheit König Friedrichs und des Bischofs Silvester von Chiemsee feierlich eingesetzt wurde.

Noch im selben Jahr wurde er von Erzbischof Friedrich von Salzburg mit der Investitur des von König Friedrich zum Propst des in der kaiserlichen Burg gestifteten Chorherrenstiftes ernannten Wolfgang Günther beauftragt (Urkunde vom 21. Nov. 1444).

Nachdem das Konzil von Basel auf Ansuchen des Königs mit Datum 10. Oktober 1444 dem damaligen Prior des Stiftes und seinen Nachfolgern schon die Genehmigung erteilt hatte, sich in Abwesenheit des Abtes bei jedem feierlichen Gottesdienst in der Klosterskirde des Krummstabs zu bedienen, erteilte Papst Eugen IV. am 5. Februar 1445 Papst Eugen IV., abermals auf Ansuchen des Königs, den Zisterzienseräbten von Neuberg, Rein und Neukloster die Erlaubnis, die Pontifikalien zu verwenden, in ihren Kirchen und Pfarreien den Pontifikalsegen zu spenden, Kelche und andere Paramente zu benedizieren und ihren Stiftsprofessen die niederen Weihen zu erteilen. Auch gab er den genannten Äbten und ihren Geistlichen die Bewilligung, schwarze (!) Ordenskleidung und goldene Kreuze (die Konventualen jedoch kleinere) tragen zu dürfen.

Nebst diesen kirchlichen Auszeichnungen erhielt Abt Heinrich von Friedrich III. für sich und seine Nachfolger den Titel eines königlichen (später kaiserlichen) Hofkaplans, als der sie bei Anwesenheit des Kaisers und der Regierung in Wiener Neustadt mit ihrem Konvent den feierlichen Gottesdienst in der Hofkirche zu feiern hatten. Dazu kamen in den folgenden Monaten noch einige Zustiftungen des Königs, Äcker, Wiesen, Weingärten u.ä.

Abt Heinrich starb schon am 8. November 1445 und wurde auf seinen Wunsch im Kapitelhaus begraben, wo er bis zum Neubau des Kapitelhauses in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einen Grabstein hatte, mit der Aufschrift Anno Domini 1445 obiit Reverendus in Christo Pater ac Dominus Henricus primus hujus Monasterii Abbas. In die IV Coronatorum cujus anima requiescat in pace. Sein Nachfolger wurde im Nächsten Jahr Gottfried von Otterstadt aus der Abtei Maulbronn.

gge, Nov. 2020


Daten:

Abbas: inst. 5. April 1444.

Literatur:

Lehr, Alanus: Collectaneum seu diplomaticum Runense II, Ms., S. 295–296 · Das Cisterzienser-Stift in Neustadt (= Topographie des Erzherzogthums Oesterreich Bd. 13). Wien: Anton Doll, 1835, S. 6ff. · Kluge, Benedikt: Neukloster, in: Beiträge zur Geschichte der Cistercienser-Stifte. Wien: A. Hölder, 1891, S. 113–135 · Mayer, Heinrich: Die Urkunden des Neuklosters zu Wiener Neustadt. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1986 · Ders.: Zur Gründungsgeschichte des Stiftes Neukloster in Wiener Neustadt. Drei Briefe des Abtes Johannes von Citeaux an König Friedrich IV. und an den Abt Hermann von Rein., in: Festschrift zum 800-Jahrgedächtnis des Todes Bernhards von Clairvaux. Wien, 1953, S. 269–315.

Zitierempfehlung: Sternberger, Heinrich, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 13.11.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Sternberger,_Heinrich

Vorlage:Page.name: STERNBERGER, Heinrich OCist († 1445) – Biographia Cisterciensis