Emmanuel Thumbé
Abt des Klosters Hauterive 1754–1761
~ 15. April 1712 Freiburg, Schweiz
† 22. Aug. 1761 Romont
Emmanuel Thumbé war der letzte Spross einer in Christlisberg begüterten Freiburger Patrizierfamilie. Er wurde am 15. April 1712 als Sohn des Joseph Thumbé und der Marie-Anne Fégely in Freiburg getauft. 1730 legte er die Profess in der Zisterzienserabtei Hauterive (Altaripa, Altenryff) ab und wurde am 26. Mai 1736 zum Priester geweiht. 1742 wird er als Direktor im Frauenkloster Fille-Dieu in Romont genannt, von 1748 an bis zu seiner Abtwahl am 1. April 1754 war er Prior im Kloster Vaux-la-Douce (Vallis Dulcis) in der Champagne. Generalabt François Trouvé von Cîteaux bestätigte ihn mit Datum 30. Mai, Papst Benedikt XIV. am 9. August 1761.
Abt Emmanuel führte den von seinen Vorgängern Henri de Fivaz (1715–1742) und Constantin de Maillardoz (1742–1754) begonnenen Neubau der Abteigebäude weiter. Er ließ ein neues Pfarrhaus in Lentigny bauen, außerdem ein Haus in Freiburg, in Sâles (Granges FR) und Faverges. Jedoch erforderte die Bautätigkeit eine hohe Verschuldung, die sein Nachfolger Bernhard Emmanuel von Lenzburg abtragen musste. Mit der Äbtissin des Klosters Maigrauge (Magerau), Marie Reine Généreuse Python, gab es Spannungen wegen der Güterverwaltung, die schließlich zur Absetzung der Äbtissin führten. Mehrfach schlug Abt Thumbé höhere kirchliche Ämter aus, so 1758 den Bischofsstuhl von Lausanne.
Er starb am 22. August 1761 im Kloster Fille-Dieu an der Wassersucht, erst 49 Jahre alt, und wurde in Hauterive bestattet. Bei seinem Tod zählte der Konvent 32 Religiosen.
gge, Nov. 2018
Daten:
Prof.: 1730; Sac.: 26. Mai 1736; Abbas: el. 1. April 1754.Literatur:
Helvetia Sacra III/3, S. 237–240 (Jean-Pierre Renard) · Cistercienser Chronik 11 (1899), S. 126.Vorlage:Page.name: THUMBÉ, Emmanuel OCist (1712–1761) – Biographia Cisterciensis