Vandenbroucque, Henri

Henri Vandenbroucque

Henri Vandenbroucque OCSO

5. Abt von Port-du-Salut 1865–1881

* 27. April 1826 Bourbourg, Nord, Frankreich
† Aug. 1904 Grottaferrata, Rom, Italien

Henri Vandenbroucque, geboren 1826 in Flandern, zum Abt von Port-du-Salut gewählt am 4. September 1865 und am 28. Oktober 1865 benediziert; zurückgetreten am 14. Februar 1881, gestorben Anfang August 1904 in Grottaferrata bei Rom.

Der energische und unternehmerisch begabte Dom Henri baute die beiden Erwerbszweige der Abtei weiter aus, die Käserei und die Mühle. Für die Käseherstellung ließ er Milch aus benachbarten Betrieben zukaufen und nahm mit dem Produkt an zahlreichen landwirtschaftlichen Wettbewerben teil. Er eröffnete eine Schweinezucht und eine Brauerei. Weniger erfolgreich war die Produktion eines Semouline genannten Weizenproduktes, da es Probleme mit der Haltbarkeit gab.

Als 1868, mit der Schiffbarmachung des Flusses Mayenne, die oberhalb des Klosters gelegene Schleuse wegfiel, ließ er ein neues Wehr zum Betrieb der Mühle anlegen. Außerdem ließ er – unterbrochen durch den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 – dem Klostergebäude einen monumentalen Flügel hinzufügen (1880 hatte der Konvent mit 104 Mitgliedern seinen Personalhöchststand). Am Rande des Gartens ließ er zwei Gebäudereihen mit Werkstätten bauen. 1874 wurde – in Erfüllung eines 1872 abgelegten Gelübdes – auf einem Felsen oberhalb des Flusses eine 25 Meter hohe Säule mit einer drei Meter hohen Marienstatue errichtet, genannt Notre-Dame du Triomphe, und am 6. Oktober 1874 geweiht. Sie dominiert das Tal bis heute.

Dom Henri gründete zwei Tochterklöster, die beide nicht lange Bestand hatten: 1868 Notre-Dame de Bonne-Espérance in Échourgnac (La Double), Perigueux (heute Frauenkloster), geschlossen 1910, und 1877 Notre-Dame du Val-des-Graces bei Verdun, geschlossen 1883.

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Literatur:

Saint-Saud, comte de [Aymard]: Armorial des prélats français du XIXe siècle. Paris : H. Daragon, 1906, S. 339 · L’histoire des moines d’Entrammes de leur arrivée en 1815 à 2015, in: Entrammes info: Bulletin communal N° 31, janvier 2015, S. 15–18.

Zitierempfehlung: Vandenbroucque, Henri, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 23.04.2016, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Vandenbroucque,_Henri

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