Versius, Martin

Martin Versius

Martin Versius

Abt des Zisterzienserklosters Himmelwitz in Schlesien 1620

† 18. Nov. 1631

Martin Versius, geboren in Wansen [Wiązów], hatte im Kloster Kamenz Profess geleistet, war dort Prediger geworden und wurde 1624 zum Abt von Himmelwitz gewählt, nachdem er schon 1617 zu Lebzeiten des Abtes Johann Nucius Administrator gewesen war.

Er vollendete den Bau des Vorwerks und ließ den Chor am Presbyterium für acht Konventualen errichten und durch den Laienbruder Sebastian die Kanzel am Pfeiler des späteren Hedwigaltares bauen. Er war ein guter Sänger und Musiker, außerdem ein eifriger Kanzelredner.

Während seiner Amtszeit wurde das Grab des 1620 in der Stiftskirche bestatteten Abtes Johann Nucius von Mansfeldischen Soldaten geschändet, in der (vergeblichen) Hoffnung, kostbare Insignien vorzufinden. Sie plünderten dabei auch die Schüttböden, die Fischhälter und Teiche. Die protestantischen Bürger von Groß-Strehlitz, die die Soldaten dazu angestiftet hatten, wurden zur Zahlung einer Geldstrafe verurteilt, gaben stattdessen aber eine Glocke. Ende Dezember 1628 führte Abt Martin beim Kaiser einen Prozess um die Rückgabe einiger verlorengegangener Stiftsgüter. Da er aber den Eigentumsnachweis nicht führen konnte, blieb seine Eingabe erfolglos. Im selben Jahr lehnten sich die Ottmützer Stiftsuntertanen wegen Roboten (Frondienste) auf.

Der Abt starb am 18. November 1631 und wurde in der St. Valentinskapelle auf der Epistelseite bei der Mauer bestattet. Das Kamenzer Nekrologium zeichnete seinen Tod unter dem 17. November ein.

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Daten:

Abbas: el. 1624.

Literatur:

Weltzel, Augustin: Das Fürstliche Cistercienserstift Himmelwitz. Breslau 1895 (Separatdruck aus dem Schlesischen Pastoralblatt XIII 1892, No. 6–21, und XIV 1893, No. 5–20.).

Zitierempfehlung: Versius, Martin, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 9.12.2016, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Versius,_Martin

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