Zacchetti, Agostinho

Agostinho Zacchetti

Agostinho Zacchetti OCist

Zisterzienser der Abtei São José do Rio Pardo; Pfarrer, Bischofsvikar

* 20. März 1937 Mailand
† 21. Jan. 2020

Agostinho Zacchetti, Taufname Romano, wurde am 20. März 1937 als dritter von fünf Brüdern in Mailand (Italien) geboren. 1954 trat er in die von Giovanni Rosavini wiederbegründete Zisterzienserabtei Chiaravalle di Milano ein, deren Organist sein Vater Luigi (Gino) Zacchetti, († 1995) war.

Sein Philosophiestudium absolvierte er am Athenäum Sant’Anselmo (1955–1957) und studierte dann Theologie an der Päpstlichen Lateranuniversität (1957–1961). 1959 legte er in der Reliquienkapelle der Basilika Santa Croce in Gerusalemme die feierliche Profess ab und wurde am 16. Juli 1961 in der Basilika der Heiligen Zwölf Apostel in Rom zum Priester geweiht. Danach war er an der Basilika Santa Sroce tätig und ging 1967 nach Brasilien.

In Brasilien war er als Seesorger in der Pfarrei Nossa Senhora das Graças in Vila Nova Cachoeirinha tätig, die Kardinal Motta den Zisterziensern 1955 übergeben hatte. Von 1968 bis 1984 war er der Pfarrer der von Alfons Heun gegründeten und von Zisterziensern betreuten Gemeinde São Roque in São José do Rio Pardo (25. Jan. 1968 bis 28. Okt. 1984). Sein Pfarrvikar (und Nachfolger als Pfarrer) dort war von 1975 bis 1984 der spätere Kardinal Orani Tempesta, eines seiner Pfarrkinder der spätere Abt Paulo Celso Demartini. Bekannt wurde er dort u.a. mit seinen Ansprachen über Rádio Difusora unter dem Titel „Sinal Verde para você“, in deen er die Sonntagsliturgie erklärte und die Pfarrmitteilungen verkündete. 1969 wurde die Pfarrkirche nach den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils (versus populo) umgebaut und 1983 von Bischof Tomás Vaquero komplett geweiht. Als Katechet auf dem neokatechumenalen Weg hielt P. Agostinho zwischen 1979 und 1984 Katechesen und Vorträge im In- und Ausland.

Am 28. Oktober 1984 trat Pater Agostinho sein Amt als Pfarrer der Pfarrei Nossa Senhora das Graças in Vila Nova Cachoeirinha in der Bischofsregion Santana an, eine Funktion, die er 34 Jahre lang innehatte, bis Ende 2016. Während dieser zeit wurde das dortige studienhaus der Zisterzienser komplett umgebaut, 1994 der Hauptaltar der neuen Pfarrkirche geweiht. 1990 gründete er eine Gruppe weltlicher Zisterzienseroblaten. 1999 als Weihbischof von São Paulo in der engeren Auswahl, lehnte er aus Bescheidenheit ab.

Er war Koordinator des Sektors Casa Verde (1984–1988) und regionaler Pastoralkoordinator (1988–1999). Am 23. Mai 1999 wurde er von Kardinalerzbischof Cláudio Hummes zum Bischofsvikar der Bischofsregion Sant'Ana ernannt und blieb in dieser Funktion bis zur Amtseinführung von Dom Odilo Pedro Scherer am 9. März 2002. In dieser Funktion spendete er u.a. Firmungen.

Nach mehreren Krankenhausaufenthalten in der Hauptstadt (Casa São Paulo) und im Landesinneren (São João de Deus und Bairral) kehrte er am 12. April 2017 in das Kloster Nossa Senhora de São Bernardo in São José do Rio Pardo zurück. Er starb am 21. Januar 2020. Da der Altersstab (baculus senectutis), den er 2005 zu seinem Goldenen Professjubiläum bekommen hatte, nicht mehr auffindbar war, gab ihm Kardinal Tempesta seinen eigenen Stab mit ins Grab (in der Krypta des Klosters).

gge, Nov. 2020


Daten:

Vest.: 13. Nov. 1954; Prof.: 16. Nov. 1955; Sac.: 16. Juli 1961.

Q.:

Nachrufe.

Zitierempfehlung: Zacchetti, Agostinho, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 16.11.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Zacchetti,_Agostinho

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