Luke Anderson OCSO/OCist
Mönch von Spencer, Prior des Klosters New Ringgold
* 16. Sep. 1927 New York City
† 4. Jan. 2025 Bethlehem, Pennsylvania
Luke Anderson wurde in New York als erstes der vier Kinder von John Anderson und Nora Conway geboren. Nachdem er New Yorker Schulen besucht hatte, trat er in das Saint Louis de Montfort Seminary in Bay Shore, Long Island, ein und immatrikulierte sich 1944 an der Columbia University.
Er trat am 20. November 1948 in die Zisterzienserabtei strengerer Observanz (sog. Trappisten) Our Lady of the Valley in Valley Falls, Rhode Island, ein, die 1950 nach Spencer, Massachusetts, verlegt wurde. Dort legte er 1953 seine feierlichen Gelübde ab und wurde dort am 7. Juni 1954 zum Priester geweiht. Später wurde er zum Stellvertreter des Novizenmeisters ernannt. 1958 schickte ihn Abt Edmund Futterer zum Studium nach Rom, wo er an der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin (Angelicum) in Philosophie promoviert wurde. Er hatte außerdem einen Magistergrad in Theologie der Universität Princeton. 1962 in seine Abtei zurückgekehrt, wurde er vom neuen Abt Thomas Keating zum Prior bestellt.
1964 verließen er und vier Mitbrüder jedoch Spencer und traten zum Zisterzienserorden gewöhnlicher Observanz (OCist) in der Abtei Spring Bank über. Am 4. September 1967 erneuerten sie hier ihre ewigen Gelübde für den Zisterzienserorden.
In der Zwischenzeit hatten sie im Januar 1967 eine fast 40 Hektar große Farm in der Nähe des Dorfes Hecla in Pennsylvania gekauft, wo im Oktober die ehemaligen Trappisten mit der Unterstützung von Generalabt Sighard Kleiner ein neues Kloster namens Saint Mary’s Monastery in New Ringgold gründeten. 1967 wurde das Bauernhaus in ein Kloster und die Garagen in eine Kapelle umgewandelt. Im Jahr 1968 wurde das Gästehaus fertiggestellt und im darauf folgenden Jahr die kleine Fabrik, in der Stoffschneider und Bündelmaschinen für die örtlichen Textilfabriken hergestellt wurden.
Am 12. Dezember 1971 erhob der Heilige Stuhl das Kloster, dessen Prior Anderson wurde, in den Rang eines Konventualpriorats. Gleichzeitig verließ das Kloster die Zircer Kongregation und kam direkt unter die Aufsicht des Generalabtes. Obwohl in den kommenden Jahrzehnten viele Novizen in das Kloster eintraten, blieb keiner dauerhaft dort. Die Gemeinschaft starb nach und nach aus.
Pater Luke war international als Dozent tätig, veröffentlichte zwei Bücher und zahlreiche Monographien über mittelalterliche und zisterziensische Texte. Er war Gastprofessor an mehreren renommierten US-Universitäten. Er war Mitglied des Board of Directors und Board of Educators für zisterziensische Veröffentlichungen an der Western Michigan University und über drei Jahrzehnte lang aktives Mitglied des Internationalen Kongresses für Mittelalterstudien. Er war ferner Mitglied der National Association of Scholars, der Fellowship of Catholic Scholars und der Calvin Studies Society.
Pater Luke wurde in klinischer Seelsorgeausbildung am Allentown State Hospital ausgebildet und zertifiziert und war dort als Seelsorger tätig. Im Laufe der Jahre leitete er Einkehrtage für Priester, Ordensleute und Laien. Er reiste und arbeitete über 25 Jahre lang mit der hl. Mutter Teresa von Kalkutta und ihren Schwestern.
Nach dem Tod seines letzten Mitbruders Hugh Montague im März 2015 lebte Andersen zunächst allein im Kloster und zog dann aus Alters- und Gesundheitsgründen in ein Priesterpflegeheim in Bethlehem, Pennsylvania. Dort starb er am 4. Januar 2025. Den Trauergottesdienst am 11. Januar in der St. Ambrose Church in Schuylkill Haven, hielt Bischof Alfred A. Schlert von Allentown.
Tibor Nivárd Halász, Jan. 2025
Daten:
Prof.: 1953; Sac.: 7. Juni 1954.Werke:
The Image And Likeness of God in Bernard of Clairvaux’s Free Choice And Grace. Bloomington, 2005.Literatur:
To Labor Is to Pray. In. The Catholic Standard and Times. February 18, 1971. S. 11. · Todesanzeige.Vorlage:Page.name: ANDERSEN, Luke OCist (1927–2025) – Biographia Cisterciensis