Bán, Elizeus

Elizeus Bán

Elizeus Bán OCist

Zisterzienser der Abtei Zirc; Novizenmeister 1988–2008,Prior 2004–2011, Administrator 2010–2011

* 03. April 1931 Kaposvár
† 21. Feb. 2019 Zirc

lizeus Bán, Taufname Zoltán, wurde in Kaposvár (dt. Ruppertsburg) geboren, als Sohn von Antal Bán und Piroska Véber. Sein jüngerer Bruder Endre war Weltpriester und Generalvikar des Bistums Pécs (dt. Fünfkirchen), sein Onkel P. Gualbert Bán war Mönch der Benediktiner-Erzabtei Pannonhalma. Nach dem Besuch des Lajos-Nagy-Gymnasiums der Zisterzienser in Pécs trat er am 29. August 1949 als Novize in die Zisterzienserabtei Zirc ein und legte, da seine Oberen eine Entführung der Mönche durch die Kommunisten befürchteten, mit Erlaubnis des Heiligen Stuhls schon vor dem Ende des Noviziatjahres am 22. Juni 1950 die zeitliche Profess ab.

Da sich Ende August 1950 die Schließung der Abtei Zirc durch die Kommunisten abzeichnete, schickte Abt Vendel Endrédy die talentiertesten Kleriker zur Fortsetzung ihres Studiums nach Rom. Pater Elizeus war Mitglied der Gruppe junger Mönche, die Ungarn in der Nacht vom 5. auf den 6. September 1950 verließen. Sie überquerten auch erfolgreich die Grenze, aber in Österreich nahmen die Gendarmen acht von ihnen fest und übergaben sie den Russen, die sie im Oktober 1950 den ungarischen Behörden überstellten. Sie wurden einem Gericht vorgeführt, das sie am 13. Juli 1951 wegen illegalen Grenzübertritts zu vier Jahren Gefängnis verurteilte. P. Elizeus wurde zunächst in einem Gefängnis in Budapest inhaftiert und arbeitete dann bis zu seiner Freilassung am 25. Juli 1954 in einer Kohlemine in Tatabánya.

Er blieb nach seiner Freilassung Mönch, studierte aber offiziell als Seminarstudent der Diözese Pécs am Priesterseminar von Győr. Während dieser Zeit hielt er Kontakt zu seinem Oberen, Abtvikar Lóránt ’Sigmond, und dem regionalen Leiter der in der Umgebung von Győr lebenden Zisterzienser, P. Placid Csizmazia. Im Frühjahr 1955 wegen seiner klösterlichen Vergangenheit aus dem Priesterseminar entlassen, arbeitete er in Pflegeheimen, die vom Római Katolikus Szeretetszolgálat (Römisch-Katholischen Wohltätigkeitsdienst) unterhalten wurden. Im Februar 1957 konnte er sein Theologiestudium in Budapest fortsetzen, wurde aber im März 1959 exmatrikuliert, sodass er sein Studium schließlich im Geheimen beendete. Am 2. April 1960 empfing er heimlich in einer Wohnung in Budapest die Priesterweihe durch den ehemaligen Militarbischof István Zadravecz OFM.

Da die staatlichen Behörden ihm die Ausübung des Priesterberufs nicht erlaubten, arbeitete er wieder für den Szeretetszolgálat, u.a. von 1962 bis 1969 als Buchhalter im Pflegeheim Pannonhalma. Dort legte er am 15. August 1963 im Geheimen die feierliche Profess ab. Ab 1969 war er Seelsorger in Pflegeheim für betagte Nonnen in Hejce, erst ab 1973 konnte er dank des Bischofs von Pécs offiziell als Priester tätig sein. Von 1973 bis 1981 war er Kaplan in Nagynyárád, danach bis 1984 Pfarrer in Bükkösd. 1984 wurde er in gleicher Position nach Görcsöny versetzt.

1988, noch vor dem Fall des Kommunismus, traf der Zisterzienserorden Vorbereitungen für die Wiedereröffnung der Abtei Zirc. P. Elizeus zog mit den Patres Rajnald Köveshegyi und Konrád Égi in die Pfarrei Nagyvenyim, ein ehemaliges Gut der Abtei. Hier wurde 1989 das erste Noviziat eröffnet, da die Abteigebäude in Zirc noch nicht zurückgegeben worden waren. Pater Elizeus wurde Novizenmeister und auch Pfarrer von Apátszállás. Von 1990 an wirkte er auch als Pfarrer in Baracs und ab 1993 auch in Nagyvenyim. Das Noviziat zog 1993 nach Zirc und 1994 zog auch P. Bán dorthin, wo er seine Arbeit als Novizenmeister bis 2008 fortsetzte. Von Abt Polikárp Zakar wurde er 2004 zum Prior und 2008 zum Pfarrer von Zirc ernannt. Auf Wunsch seines Abtes erwarb er in den Jahren 1995 bis 2002 das Lizentiat in Theologie und wurde im Alter von 70 Jahren zum Doktor der Theologie promoviert.

Am 19. Dezember 2010 setzte Generalabt Mauro-Giuseppe Lepori Abt Polikárp Zakar in den Ruhestand und ernannte P. Elizeus zum Administrator der Abtei. In diesem Amt blieb er bis zur Wahl des neuen Abtes Sixtus Dékány am 9. Januar 2011. Von 2015 bis 2017 war er Subprior in Zirc. Er starb am 21. Februar 2019 in Zirc und wurde am 1. März in dem für die Zisterzienser reservierten Teil des Friedshof von Zirc beerdigt.

Nivárd Halász, März 2022


Daten:

Vest.: 29. Aug. 1949; Prof.: 22. Juni 1950, 15. Aug. 1963; Sac.: 2. April 1960.

Werke:

Kapcsolatunk az elhunytakkal. A purgatórium és a communio sanctorum összefüggése. Budapest, 2005.

Auszeichnungen:

Ehrenbürger der Stadt Zirc (2011).

Literatur:

Nachruf.

Zitierempfehlung: Bán, Elizeus, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 21.10.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/B%C3%A1n,_Elizeus

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