Bárdos, Albert

Albert Bárdos

Albert Bárdos OCist

Zisterzienser der Abtei Zirc; Musikhistoriker

* 1. Nov. 1921 Mindszentgodisa, Komitat Baranya
† 8. Nov. 1993 Budapest

Albert Bárdos, Taufname Kornél, wurde 1921 als Sohn des Volkschullehrer Gyula Neubauer und der Vilma Faludi geboren. Die Familie magyarisierte ihren Nachnamen 1932 zu Bárdos. Er begann sein Grundschulstudium an der Bischöflichen Musikschule in Pécs, danach absolvierte er die ersten vier Jahre der Oberschule am dortigen Zisterziensergymnasium. Die anderen Klassen des Gymnasiums absolvierte er am Zisterziensergymnasium in Budapest, als Oblate der Abtei Zirc. Unterrichtet wurde er in diesen Jahren von seinem Mitbruder Benjamin Rajeczky, dem später bekannten Musikwissenschaftler.

Am 29. August 1940 trat zusammen mit sieben Begleitern (z.B. Ralph S. March und Blaise Fűz) in die Abtei Zirc ein, als Novize von Emil Naszályi, der den gregorianischen Choral im Kloster wiederbelebte. Am 30. August 1941 legte er die zeitliche Profess ab und studierte von 1941 bis 1945 Theologie an der Theologischen Hochschule in Zirc. Am 22. Dezember 1944 legte er die feierliche Profess ab; am 8. Mai 1945 empfing er in der Abteikirche die Priesterweihe durch József Mindszenty, Bischof von Veszprém. Ab 1945 studierte er Latein und Ungarische Literatur an der Péter-Pázmány-Universität in Budapest für das Lehramt. Parallel dazu studierte er Kirchenmusik an der Musikhochschule (heute Franz-Liszt-Musikuniversität). 1948 wurde er promoviert (A protestáns graduálok himnuszai. Doktori értekezés. Budapest, 1948. (Manuskript)).

Im Sommer 1950 – wenige Monate vor der Auflösung der Abtei Zirc durch die Kommunisten – wurde er Kaplan der Zisterzienserpfarrei in Buda, im Juli 1951 jedoch – zusammen mit anderen Mönchen – auf Druck der kommunistischen Behörden aus dem Diözesandienst entlassen. Danach unterrichtete er an einer Musikschule zunächst in Miskolc und ab 1955 in Budapest. Zugleich leitete er den Chor der Zisterzienserpfarrei (bis 1961). In den 1970er Jahren erhielt er mit Hilfe seines Mitbruders Benjamin Rajeczky eine Anstellung am Institut für Musikwissenschaft der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Seine Aufgabe war es, die Musikgeschichte der ungarischen Städte zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert zu schreiben.

Ab 1989 war er bis zu seinem Tod auch Lehrer für Kirchenmusik und gregorianischen Choral für die Novizen der wiedereröffneten Abtei Zirc. Sein Tod kam unerwartet; er starb an den Folgen einer Lungenentzündung am 8. November 1993 in Budapest und wurde im Zisterziensergrab des Zircer Friedhofs beerdigt.

Tibor Halász, Feb. 2023


Daten:

Vest.: 29. Aug. 1940; Prof.: 30. August 1941, 22. Dez 1944; Sac.: 8. Mai 1945.

Zitierempfehlung: Bárdos, Albert, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 24.02.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/B%C3%A1rdos,_Albert

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