Beaufort, Eustache

Eustache de Beaufort

Eustache de Beaufort

Abt von Sept-Fons 1656–1709, monastischer Reformer

* 1637 Paris
† 20. Sep. 1709

Eustache de Beaufort, geboren 1637 in Paris, wurde 1656 als Nachfolger des verstorbenen Vincent de Beaufort von Kardinal Mazarin zum Kommendatarabt der (infolge der Kriegszerstörungen kaum noch existenten) Zisterzienserabtei Sept-Fons ernannt. Er absolvierte ein Noviziat im Mutterkloster Clairvaux[1] und legte dort am 26. August 1657 vor dem Prior (zugleich Generalvikar der Filiation) die Profess auf Sept-Fons ab. Danach studierte er in Paris und wurde 1660 zum Priester geweiht und als Abt benediziert. Nach seiner Ordination wurde er zum königlichen Rat und Beichtvater (aumônier ordinaire) ernannt.

Danach lebte er wohl in Paris, bis er unter dem Einfluss seines älteren Bruders, Generalvikar des Pariser Erzbischofs Louis de Noailles und sein Beichtvater, ein Retreat bei den unbeschuhten Karmeliten in Nevers machte, das seinem Lebensweg eine andere Richtung gab. Ab 1662 hielt er sich nur noch in Sept-Fons auf und begann im folgenden Jahr, 1663 – etwa zeitgleich mit Armand-Jean de Rancé in La Trappe – mit der durchgreifenden Reform der Abtei im Sinne der Zisterzienserväter. Er führte das Schweigen wieder ein, die Klausur, das Fasten und die Abstinenz und befolgte, zunächst ganz alleine, die Benediktsregel buchstabengetreu. Erst im November 1663 forderte er seine Mönche (vier bis fünf) auf, seinem Beispiel zu folgen. Nur einer, der Cellerar Gabriel Bizet, lehnte ab und verließ das Kloster, kehrte später aber wieder zurück. Dom Eustache gab ihm sein Amt zurück und ließ ihn nach seinen eigenen Vorstellungen leben.

Am 6. Januar 1664 erneuerten die Mönche in einer feierlichen Zeremonie ihre Profess; von da an gehörte Sept-Fons zur strengen Observanz. 1666 folgten die ersten Neueintritte, (auch Mönche anderer Klöster), zunächst einzelne, die ihr Noviziat in La Trappe absolvierten, wo Abt Rancé am 14. Juli 1664 mit der Reform begonnen hatte. Mit Abt Rancé, mit dem er 1666 persönlich zusammentraf, führte Beaufort einen regelmäßigen Briefwechsel; es kam auch zu Reibungen zwischen den beiden Äbten wegen der Novizen. Der Zulauf nach Sept-Fons wurde schließlich so groß, dass gebaut werden musste (zu Beginn war nur ein einziges Gebäude bewohnbar gewesen), alleine 1680 kamen 33 Novizen. Bei seinem Tod 1709 hinterließ Beaufort eine Gemeinschaft von hundert Mönchen und fünfzig Laienbrüdern, 115 bis 120 hatte er während seiner Amtszeit begraben.

Sein späterer Nachfolger Dorothée Jalloutz († 1788) verfasste in seinem Manuskript (S. 615ff.) einen Diskurs über Abt Beaufort und seine Mönche. Briefe Beauforts befinden sich in der Bibliothèque de l’Arsenal in Paris (ms. 5172, 375 B.F.), ein Brief an Pierre Nicole von 1688 im Manuskript 2467 der Bibliothèque Mazarine in Paris.

gge, Feb. 2019

  1. Die eigentliche Mutterabtei von Sept-Fons war Fontenay, das zu dieser Zeit aber in Kommende war.

Daten:

Abbas: nom. 1656, ben. 1660; Prof.: 26. Aug. 1657; Sac.: 1660.

Literatur:

Canivez, Joseph: Beaufort (Dom Eustache de) in: Dictionnaire de Spiritualité ascétique et mystique. Doctrine et histoire, Band 1. Paris: Beauchesne, 1935, Sp. 1319 · Martelet, Bernard: Dom Eustache de Beaufort et la réforme de Sept-Fons, in: Cîteaux 14 (1963), S. 280–292 · Ders.: Dom Eustache de Beaufort et son œuvre monastique, in: Collectanea Ordinis Cisterciensium Reformatorum COCR (1963), S. 273–275 · Brouette, Émile: Art. Beaufort (Eustace de). in: Dictionnaire des Auteurs Cisterciens 1 (1975–1977) S. 392–393.

Zitierempfehlung: Beaufort, Eustache, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 22.05.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Beaufort,_Eustache

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