Jean Beghin
31. Abt des Klosters Cambron 1555–1561
* um 1525 Tournai
† 3. Sep. 1561 Gent
Jean Beghin, geboren in Tournai, wurde Ende 1554 oder Anfang 1555 im Alter von neunundzwanzig Jahren zum Abt der Zisterzienserabtei Cambron gewählt. Den Vorsitz hatte im Auftrag der Statthalterin der spanischen Niederlande, Maria von Ungarn, der Benediktinerabt Louis de Blois vom Kloster Liessies gehabt. Die Ernennung durch die Statthalterin wurde durch ein Mandat Kaiser Karls V. vom 22. Oktober 1555 bestätigt. Der Monarch anerkannte damit auch die Dienste, die Beghin seiner Familie bei den Obsequien für die verstorbene Königin Johanna („die Wahnsinnige“) am 15. und 16. September 1555 in Brüssel und als Subdiakon bei einer vom Abt von Crespin (Martin de Cuyper) gelesenen Totenmesse in Notre-Dame in Anwesenheit des englischen Königs geleistet hatte.
Unmittelbar nach seiner Wahl erklärte Abt Beghin Louis de Blois, dass er entschlossen sei, die in Verfall geratene Eintracht und Disziplin unter seinen Mönchen wiederherzustellen. Er hatte die besten Absichten, war aber jung und unerfahren. Er zeichnete sich eher durch seine Hingabe und Liebe für die coenobitische Regeltreue als durch Festigkeit und Eignung für die Wirtschaftsführung aus. Er übertrug Verwandten die Aufsicht über die Temporalien und ließ die Wälder verkommen, sodass sie schließlich keinen Ertrag mehr lieferten.
In Geschäftsangelegenheiten nach Hulst gereist, wurde Jean Beghin dort von einem Fieber ergriffen, das ihn zwang, nach Gent zurückzukehren. Trotz sorgfältiger Pflege starb er dort am 3. September 1561.
gge, Okt. 2017
Daten:
Abbas: el. 1554/55.Literatur:
Monnier, Clément: Histoire de l'abbaye de Cambron, in: Annales du Cercle archéologique de Mons XIV (1876), S. 114–115 · Smet, Joseph-Jean de: Cartulaire de l'abbaye de Cambron, in: Monuments pour servir a l'histoire des provinces de Namur, de Hainaut et de Luxembourg, tome deux, première parte. Bruxelles: M. Hayez, 1869.Vorlage:Page.name: BEGHIN, Jean OCist (c1525–1561) – Biographia Cisterciensis