Benutzer:Gge/Grangie

Zisterzienser bei der Getreideernte, aus einer mittelalterl. Handschrift

Grangie

lat. grangium, Vorratshaus, Getreidespeicher, Scheune, von lat. granum, Korn

wirtschaftl. Außenbetrieb von Klöstern der Zisterzienser im Hochmittelalter. Zunächst einfache Getreidespeicher, wuchsen die Grangien zu umfriedeten bzw. befestigten Gutshöfen. Sie waren im wesentl. autark, wurden vom Kloster in Eigenwirtschaft betrieben und unter der Leitung eines Verwalters ("Grangiarius") von Konversen und Klosterhörigen bewirtschaftet.

Grangien sicherten einerseits die Versorgung der Klöster mit Lebensmitteln, dienten andererseits auch zur Erzielung von Einkünften durch den Verkauf überschüssiger Güter auf dem freien Markt.

Mit dem Aufkommen dörflicher Strukturen im 14. Jhdt. verloren die Grangien ihre Funktion und lösten sich auf. Nicht selten waren sie jedoch Keimzellen sich entwickelnder Ortschaften (vgl. bspw. den Namensbestandteil "Granges" in manchen Orten franz. Gegenden).

Ulrich Fuchs


Zitierempfehlung: Gge/Grangie, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 18.03.2010, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Benutzer:Gge/Grangie