Beusch, Alberich

Alberich Beusch

Alberich Beusch

37. Abt des Zisterzienserklosters Wettingen 1721–1745

* 07. Juli 1682 Luzern
05. Dez. 1745 Feldbach, Gem. Steckborn

Alberich Beusch, Taufname Johann Martin, von Luzern, war ein Sohn des Wilhelm Beusch und der Anna Maria von Sonnenberg. Sein Bruder Jakob Anton war Chorherr in Luzern.

Nachdem er – zusammen mit seinem Mitnovizen Rudolf Mohr – aus dem Noviziat ausgetreten, später aber wieder zurückgekehrt war, legte Alberich Beusch am 14. November 1700 unter Abt Basilius Reuty in der Zisterzienserabtei Wettingen die Profess ab und wurde am 19. September 1705 Priester. Von 1706 bis 1708 war er Subkustos und von 1708 bis 1713 Professor der Rhetorik, Philosophie und Theologie am Hausstudium. 1717 wurde er Sekretär des Abtes Franz Baumgartner und nach dessen Tod 1721 selbst Abt.

Die Wahl fand am 27. Juni 1721 im Sommerrefektorium unter dem Vorsitz des Abtes Malachias Glutz von St. Urban als Vertreter des kranken Vaterabtes Stephan Jung von Salem statt. Notar war der Sekretär der Oberdeutschen Zisterzienserkongregation, P. Augustin Sutor aus Salem. Der 39 Jahre alte P. Alberich erhielt im zweiten Skrutinium 19 von 31 Stimmen. Die Bestätigung aus Cîteaux traf am 25. Juli 1721 in Wettingen ein, die päpstlichen Bullen im Januar 1722. Am 1. Februar 1722, Sonntag Septuagesima, (nach Willi) oder am 25. Februar (Helvetia Sacra) wurde Abt Alberich in der Klosterkirche benediziert.

1726 visitierte der Abt von Lützel, Nicolas Delfis, das Kloster Wettingen. An den Nationalkapiteln nahm Abt Alberich ebenso teil wie am Generalkapitel 1738, wo er das Amt eines zweiten Notars versah. Er blieb auch mit dem Abt von Cîteaux, Andoche Pernot, in regem brieflichem Kontakt. Schwierigkeiten, in die sich auch der Nuntius einschaltete, gab es mit dem unterstellten Frauenkloster Magdenau. Am 1. Juli 1731 schlug ein Blitz in den Dachreiter der Klosterkirche ein und verwüstete das Kircheninnere. Dabei wurde das von König Heinrich IV. von Frankreich gestiftete Glasgemälde zerstört. Die gerade zur Mette in der Kirche versammelten Mönche kamen mit dem Schrecken davon. Allem Luxus abgeneigt, führte Abt Beusch einen sparsamen Klosterhaushalt und beschäftigte sich in den letzten Amtsjahren mit den klösterlichen Besitzungen in Walterswil, wo er einige Höfe verkaufte. Unter seiner Regierung begann der finanzielle Aufschwung des Klosters Wettingen.

Alberich Beusch starb, 64 Jahre alt, vom Schlag gerührt, am 5. Dezember 1745, morgens 7 Uhr, im Kloster Feldbach, als er eben der Äbtissinnenwahl präsidieren wollte. Die Leiche wurde nach Wettingen gebracht und im Mittelschiff der Klosterkirche zu Füßen des Abtes Nikolaus Göldlin beigesetzt. Zu seinem Nachfolger wurde Peter Kälin gewählt.

gge, Dez. 2018


Daten:

Prof.: 14. Nov. 1700, Sac.: 19. Sep. 1705; Abbas: el. 27. Juni 1721, ben. 25. Feb. 1723.

Literatur:

Willi, Dominikus: Album Wettingense: Verzeichnis Der Mitglieder Des Exemten Und Konsistorialen Cistercienser-Stiftes B. V. M. de Marisstella Zu Wettingen-Mehrerau 1227–1904. Limburg a. d. Lahn, Limburger Vereinsdruckerei, 1904, Nr. 699 · Ders.: Zur Geschichte des Klosters Wettingen-Mehrerau, in: Cistercienser Chronik 14 (1902), S. 178–179 · Helvetia Sacra III/3, S. 481–482.

Normdaten:

GND: 1071529943 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Beusch, Alberich, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 8.02.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Beusch,_Alberich

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