Marcin Białobrzeski
Abt von Mogiła 1559–1586, Weihbischof in Krakau, Bischof von Kamieniec, religiöser Schriftsteller
* um 1530 Białobrzegi, Woiwodschaft Masowien
† 19. Apr. 1586 Mogiła, Krakau
Marcin Białobrzeski wurde in eine Adelsfamilie hineingeboren, die zur Wappengemeinschaft Habdank gehörte, und war ein Sohn von Janusz Białobrzeski und Anna Janikowski. Er trat in jungen Jahren in das Zisterzienserkloster Sulejów ein. Sein Verwandter Andrzej Dunin Szpot, Abt von Mogiła und Wąchock, zog ihn nach Mogiła und finanzierte sein Studium an der Universität Krakau.
Nach dem Tod Szpots am 5. September 1559 wählten ihn die Mönche zum Abt von Mogiła, dessen Bibliothek er wesentlich erweiterte und zusätzlich 1569 einen neuen Standort für das Archiv im östlichen Flügel des Klosters schuf. Am 3. April 1566 ernannte ihn Papst Pius V. zum Weihbischof in Krakau und Titularbischof von Laodicea in Phrygien. 1571 erhielt er ein Domkanonikat in Krakau. Er behielt aber auch sein Amt als Abt und lebte weiterhin größtenteils im Kloster, soweit es seine umfangreiche politische Tätigkeit erlaubte.
1573 nahm er als Vertreter des Klerus an den Sitzungen des Sejm teil. Am 13. Februar 1574 hielt er die Predigt beim Begräbnis des Königs Sigismund August II. in der Wawelkathedrale in Krakau. Danach war er zunächst Anhänger der Habsburger, dann beteiligte er sich an der Wahl Stefan Báthorys zum König, den er am 7. April 1576 im Kloster empfing.
Am 19. Juli 1577 wurde er – unter Beibehaltung des Titel eines Abtes von Mogiła – zum Bischof von Kamieniec (heute Kamyanets-Podilskyi) ernannt. Er reiste im Auftrag des Königs zu mehreren Gesandtschaften, 1580 vertrat er Báthory in Rom und 1583 in Siebenbürgen bei der Beerdigung seines Bruders.
Neben seiner politischen Tätigkeit ist sein Name auch mit der Urheberschaft religiöser und glaubensbezogener Schriften verbunden. Darunter sind auch die ersten Predigten in polnischer Sprache.
Er starb in der Nacht vom 18. auf den 19. April 1586 in Mogiła, auf dem Höhepunkt seines Erfolgs, und wurde am 27. April 1586 in der Abteikirche beigesetzt. Im 16. Jahrhundert war er der letzte Regularabt der Abtei, nach seinem Tod wurde der Abttitel lange Zeit von Kommendataräbten geführt und die Klostergemeinschaft tatsächlich von den Prioren geletet.
Die Klostergeschichte erinnert sich an ihn als einen gelehrten Mann, der sowohl für das Kloster als auch für die ihm anvertrauten Schafe großen Eifer zeigte. König István Báthory schätzte ihn wegen seines heiligen Lebens und seiner charakterlichen Integrität.
Tibor Halász, Mai 2024
Werke:
Katechizm albo wizerunek prawej wiary chrześciańskiej, Kraków 1567 · Kazanie na pogrzebie świętej pamięci zacnego Zygmunta Augusta, Kraków 1574, drukarnia S. Szarffenberger · Orthodoxa confessio de uno Deo, quem christiani catholici credunt, adorant et invocant, ex S. Literis descripta, Kraków 1577, drukarnia A. Piotrkowczyk · Kazanie… o przyjmowaniu Ciała i Krwie P. Jezusa Chrystusa pod jedną osobą, Kraków 1579, drukarnia A. Piotrkowczyk · Postilla orthodoxa, to jest wykład Świętych Ewangielii niedzielnych i świąt uroczystych przez cały rok cz. 1-2, Kraków 1581, drukarnia Łazarzowa · Wierszowane dialogi o Tobiaszu i o Jobie · Książeczka o religii i potężnych czynach Turków.Literatur:
Uryga, Franciszek: Claraetumbae (vulgo Mogila) abbates et scriptores, In: Xenia Bernardina, pars 3. Breitrage zur Geschichte der Cistercienser-Stifte der Oesterreichisch-Ungarischen Ordensprovinz, Wien 1891. S. 311–312 · W. Budka: Białobrzeski Marcin, Polski Słownik Biograficzny t. 1, Warszawa 1935 · Jarosław Pązik, Andrzej Wróbel, Białobrzegi 1405-1977, Tomaszów Mazowiecki 2005, ISBN 83-911321-1-8, s. 71–73.Vorlage:Page.name: BIAOBRZESKI, Marcin OCist – Biographia Cisterciensis