Bibliothek:PKB Päpste

A. CISTERCIENSER-PÄPSTE.

|[15] 1. B. Eugenius III, vordem Peter Bernhard Paganelli von Pisa, Kanonikus daselbst, dann Mönch in Clairvaux, 1140 erster Cistercienser Abt von Trefontane bei Rom. Nachdem Lucius II am 15. Februar 1145 nach kaum einjähriger Regierung gestorben war, wurde Abt Bernhard von Trefontane, ohne Kardinal zu sein, sogleich zum Papste gewählt und geweiht im Kloster Farfa, wohin er geflohen war, am 18. Februar, gestorben zu Tivoli 8. 7. 1153 nach einer Regierung von 8 Jahren und 4 Monaten. Er wurde in der St. Peterskirche begraben. Pius IX hat seine öffentliche Verehrung gestattet und sein Fest auf den 8. Juli festgesetzt. Für Eugen verfaßte der hl. Bernhard die berühmte aszetische Schrift 'De consideratione'. Die zahlreichen Briefe dieses Papstes finden sich bei Migne T. 180, 1009 ff.

Cheval. 1398. Ciac. I, 535. Jocham, Gesch. d. sel. Eugen III. Augsburg 1873. KH I, 1373. KL V, 967. Manrique T. I u. II. Monroni XXII, 178. Purpura Ben. No. 28, Bern. 1—6. Ugh. I, 28.

2. B. Benedictus XII, Jakob Fournier-Novelli von Saverdun, Schwestersohn Johanns XXII, Mönch zu Bolbone, 1311 Abt von Fontfroide, 19. 3. 1317 Bischof von Pamier, 1326 B. von Mirepoix, 20. 12. 1327 durch seinen Onkel Kardinal Tit. S. Priscae, 20. 12. 1334 Papst. Er zeichnete sich durch seine große Liebe zum Orden aus, an den er sogleich nach seiner Wahl sein erstes Schreiben als Papst richtete und bald nachher die auf die Ordensreform abzielende bekannte Konstitution 'Fulgens sicut sol' erließ. Er war auch literar. tätig und der Erbauer der Papstburg in Avignon. Er starb am 25. 4. 1342 und wurde in Avignon in der Kirche N. D. des Domes begraben. Eine Beschreibung und Abbildung des schönen Grabdenkmals gibt L. Duhamel, Le Tombeau de Benoit XII. Caen, 1888. Eine Porträtbüste ist uns erhalten in der Kapelle S. M. de Porticu in den vatikanischen Grotten. G. Krebs, Unterm Petersdom. Regensb. 1910. S. 27. Über zwei Statuen desselben Papstes s. Braun, Die liturg. Gewandung im Occident und Orient. Freib. Herder 1907. S. 505.

Ann. Pontif. (1905) S. 152. Chev. 525. Crist. 107. Ciac. I, 861. 878. Eubel I, 15. 94. Jacob K., Studien über Papst Benedikt XII. Berlin 1910. Jong. I, 62. 64. KH. I, 560. KL. II, 311—14. Martyr. Cist. 25. April. Moroni III, 178 v. 5. Purpura Ben. No. 36, Bern. 6—9. Ugh. I, 32.

Von einigen Schriftstellern werden dem Orden noch beigezählt die Päpste Hadrian IV (1154—59), Alexander III (1159—81), Gregor VIII (1187), Innozenz III (1198—1216), Urban IV (1261—64) und noch andere. Vgl. Cist. Chron. 20. Jg. 'Hohenfurter Bruchstück einer Ordenschronik' S. 34—36. Wir können uns den Nachweis ersparen, daß die genannten Päpste nicht Cistercienser gewesen sind. Abt Wolfgang Marius (1514—1544) von Aldersbach hat es in seinen Annal. ecclesiae Alderspac. (Verhandl. der hist. Ver. f. Niederbayern. B. 42. S. 90) schon getan. Dagegen könnte vielleicht Gaufrid de Castiglioni von Mailand, Neffe Urbans III, 1233 Kardinalbischof von Sabina, der vom 26. Oktober bis zum 10. November 1241 als Cölestin IV die Kirche regierte, für unsern Orden in Anspruch genommen werden, da er nach mehreren ernsten Autoren Mönch in Hautecombe gewesen sein soll.