Gérard Boulangier
Oberer der Trappistenniederlassungen Widlisbach und Saint-Pierre-de-Clages (Schweiz)
* 1747 Luxeuil, Vogesen
† 26. Aug. 1795 Saint-Pierre-de-Clages, Schweiz
Gérard Boulangier, geboren 1747 in Luxeuil in den Vogesen, war ursprünglich Priester der Diözese Besançon, bis er in die Zisterzienserabtei strengerer Observanz La Trappe in der Normandie eintrat. 1790 ist er dort als Mitglied der Mönchsgemeinschaft bezeugt.
Boulangier gehörte zu den Mönchen, die nach der Aufhebung der Abtei nicht dem Novizenmeister Augustin de Lestrange in die Schweiz gefolgt, sondern (zunächst) in La Trappe zurückgebliebenen waren. Nach Verhandlungen mit dem Rat des Schweizer Kantons Solothurn, erhielt er mit Datum 1. September 1791 die auf drei Jahre befristete Erlaubnis, sich mit zwölf Religiosen in dem Dorf Widlisbach (Glutzsches Landhaus) in der Gemeinde Rüttenen niederzulassen. Dort war er von 1791 bis 1793 Oberer.
Im Oktober 1793 übersiedelte Boulangier, auf den Rat des päpstlichen Nuntius Giuseppe Vinci, mit einem Teil des Konvents ins Wallis, wo ihnen Fürstbischof Blatter von Sitten (Sion) das ehemalige Benediktinerpriorat Saint-Pierre-de-Clages (Gemeinde Chamoson) zur Verfügung gestellt hatte. Der den Überschwemmungen der Rhône ausgesetzte Ort erwies sich jedoch als wenig zuträglich. Der gesamte Konvent erkrankte und starb, Boulangier am 26. August 1795. Es gab keine Überlebenden. Auch die Niederlassung Widlisbach wurde im Oktober 1795 aufgegeben und die noch dort verbliebenen Mönche nach La Valsainte, dann Sembrancher geholt.
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Literatur:
Bouton, Jean de la Croix und Patrick Braun: Les trappistes et les trappistines en Suisse, HS III/3, 1059–1085, hier S. 1065f.Vorlage:Page.name: BOULANGIER, Gérard OCSO (1747–1795) – Biographia Cisterciensis