Friedrich Brandt
46. Abt des Klosters Kamp 1749–1756
* 1698 Bonn
† 19. Dez. 1756
Friedrich Brandt, geboren 1698 in Bonn, war vor seinem Eintritt in die Zisterzienserabtei Kamp längere Zeit Lehrer am Collegium Thomäum in Kempen gewesen. 1733 wurde er Beichtvater im Zisterzienserinnenkloster Schledenhorst und 1749 Prior in Kamp. Am 4. Dezember 1749 zum Abt gewählt, wurde er am 26. April 1750 von Weihbischof Franz Kaspar von Franken-Siersdorf unter Assistenz der Äbte Cölestin Hansen OSB von Deutz und Johannes Hoerdt von Altenberg in der Abteikirche benediziert.
Um den Kamper Mönchen Gelegenheit zu weiterer wissenschaftlicher Tätigkeit zu geben, ließ Abt Friedrich aus der Prämonstratenserabtei Steinfeld den Chorherrn Ignatius Groven kommen, der neun Jahre lang in Kamp dozierte und wissenschaftliche Vorlesungen hielt.
Das für die Abtei in wirtschaftlicher Hinsicht bedeutendste Ereignis seiner Amtszeit war der Erwerb des Weideguts Pottdeckel bei Wesel Anfang Januar 1753. Pottdeckel war ein großer und wertvoller Wiesenkomplex, den König Friedrich der Große 1748 seinem Großkanzler Samuel von Cocceji geschenkt hatte.[1] König Friedrich erlaubte den Verkauf an die Abtei Kamp und handelte damit einer Verfügung seines Vater von 1725 entgegen, die den Ankauf von Immobilien durch kirchliche Institutionen untersagt hatte. Nach dem Kauf kam es zu Prozessstreitigkeiten zwischen dem Kloster und Borther Bürgern wegen einer Zufahrt zum Pottdeckel über die Goldberger Weiden, der vom königlichen Landgericht in Xanten gegen die Abtei entschieden wurde.
Abt Friedrich Brandt starb am 19. Dezember 1756 im Alter von 58 Jahren und wurde im Chor der Abteikirche gegenüber dem Hochaltar begraben. Sein Nachfolger wurde Martin Fabritius.
gge, Dez. 2017
- ↑ Dessen Frau, Johanna Charlotte von Beschefer, war in erster Ehe mit dem früheren Besitzer, Justizrat von Nünighoven, verheiratet gewesen.
Daten:
Abbas: el. 4. Dez. 1749, ben. 26. April 1750.Literatur:
Dicks, Matthias: Die Abtei Camp am Niederrhein. Geschichte des ersten Cistercienserklosters in Deutschland. Kempen, 1913 (Unveränderter Nachdruck: Moers: Steiger, [1978]), S. 528–531.Vorlage:Page.name: BRANDT, Friedrich OCist (1698–1756) – Biographia Cisterciensis