Bungartz, Anton

Anton Bungartz

Anton Bungartz

5. Abt des Klosters Derneburg 1681–1718

† 18. Sep. 1718 Derneburg

Antonius Bungartz (Bungarz), aus Wiesdorf (Leverkusen), war 1655 als Montensis an der Universität Köln immatrikuliert und vor seinem Eintritt in Altenberg drei Jahre Schultheiß des Hofgerichts in Wiesdorf.

1659 wurde er Novize in der Zisterzienserabtei Altenberg. Von 1666 bis 1671 war er Pastor in Rheindorf, seit 1669 Lehnsträger für Merkenich, 1676 bis 1679 Kellner (Cellerar), 1679 Prior und von 1681 bis zu seinem Tod 1718, 37 Jahre lang, Abt in Derneburg. Den Vorsitz bei der am 3. Februar 1681, dem Fest des hl. Timotheus, abgehaltenen Wahl hatte wohl Abt Ägidius Siepen von Altenberg gehabt, der in seinen Aufzeichnungen unter dem 15. Februar 1681 schreibt: „eundem capitulariter proclamavi abbatem et simul authoritate nostra paterna et ordinaria confirmavi“ (Mosler, Klosterfamilie).

Unter Abt Bungartz’ Leitung festigte sich der Konvent, der 1700 wenigstens 16 Mitglieder zählte; außerdem löste Bungartz viele verpfändete Klostergüter ein und ließ um 1700 die Konventgebäude neu errichten. Er erhielt daher zu Recht den Beinamen „secundus fundator et restaurator monasterii“ (zweiter Gründer und Wiederhersteller des Klosters). Während seiner Amtszeit wurde 1699 vom Generalkapitel der Abtei Altenberg die (niemals offiziell bestätigte) Paternität über Derneburg abgesprochen und vom Generalkapitel selbst übernommen. Trotzdem war Bungartz Berater des Altenberger Abtes Johannes Henning, vor allem sein Beistand in dessen Konflikt mit dem Generalabt wegen des Paternitätsrechts über das Frauenkloster Wöltingerode.

Er starb am 18. September 1718, 82 Jahre alt (nach Faust 79 Jahre alt). Zu seinem Nachfolger wurde am 26. September 1718 Gottfried Arnu gewählt.

Bungartz’ Neffe Christian Bongartz, Profess in Altenberg 1689, wurde 1708 Kaplan in Wöltingerode 1708 und starb 1727 als Propst in Adersleben (Mosler, S. 242).

gge, Dez. 2017


Daten:

Abbas: el. 3. Feb. 1681.

Literatur:

Faust, Ulrich: Derneburg, in: Germania Benedictina 12: Die Männer- und Frauenklöster der Zisterzienser in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg. St. Ottilien: EOS, 1994 S. 108–132 · Mosler, Hans: Das Erzbistum Köln 1: Die Cistercienserabtei Altenberg (Germania Sacra Neue Folge 2), Berlin/New York: De Gruyter, 1965, S. 239 · Mosler, Hans: Die Altenberger Klosterfamilie. Begründung, Zerfall, Wiederaufbau. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 153/154 (1953), S. 49–97 · Das Kloster Derneburg, in: Beiträge zur Hildesheimischen Geschichte, Band 2, Hildesheim: Gerstenberg, 1829, S. 299–311.

Zitierempfehlung: Bungartz, Anton, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 23.05.2018, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Bungartz,_Anton

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