Delebarre, Véronique

Véronique Delebarre

Véronique Delebarre OCSO

Äbtissin des Zisterzienserinnenklosters La Coudre in Laval 1965–1988

* 17. Mai 1922 Lillers, Pas-de-Calais
03. Feb. 2004 Meymac, Corrèze

Véronique Delebarre, Taufname Madeleine, stammte aus einer bäuerlichen, sehr christlichen Familie. Nach ihrer Ausbildung war sie in der christlichen Landjugend (Jeunesse Agricole Chrétienne Féminine, JACF) tätig, u.a. 1945 bis 1950 als deren Generalsekretärin (Secrétaire nationale) in Paris. 1950 trat sie mit 28 Jahren in die Zisterzienserinnenabtei strengerer Observanz La Coudre in Laval (Mayenne) ein.

Nach der Noviziatsausbildung und der feierlichen Profess 1955 zur Cellerarin ernannt, verbesserte sie innerhalb weniger Monate die schwierige wirtschaftliche Lage des Klosters. Sie verbesserte die Arbeitsbedingungen der Schwestern und machte die Käserei profitabel. Das Kloster war somit in der Lage, einige größere Renovierungsarbeiten vorzunehmen: zunächst zum 100. Jahrestag der Präsenz in La Coudre die Abteikirche, später den Kapitelsaal und das Skriptorium. Außerdem wurde 1967 ein neues Gästehaus gebaut und 1985 das alte Infirmarium zu einem Pflegeheim für die älteren Schwestern umgebaut.

1965, gegen Ende des zweiten Vatikanischen Konzils, zur Äbtissin gewählt[1], hatte sie dessen Bestimmungen über das Ordensleben umzusetzen, u.a. die Zusammenlegung des Chorschwestern- und des Laienschwesternkonvents und die Umstellung der Liturgie. Als Präsidentin der Region Nord-Europa von 1969 bis 1984 hatte sie auch außerhalb des Klosters wichtige Aufgaben zu erfüllen, u.a. rief sie die Séminaires de Laval zur gemeinsamen Ausbildung der Novizenmeisterinnen ins Leben. Der hohe Personalstand der Abtei La Coudre ermöglichte die beiden Neugründungen Grandselve in Kamerun 1968 (übernommen von der Männerabtei Aiguebelle) und Le Jassonneix in Meymac 1981 (Kirchweihe 12. Juli 2003).

Nach dreiundzwanzigjährigem Abbatiat trat Mère Véronique 1988 aus gesundheitlichen Gründen zurück und ging nach Le Jassonneix, dessen Oberin sie von 1996 bis 2003 war. Dort starb sie am 3. Februar 2004.

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  1. für sechs Jahre, dann immer wiedergewählt bis zur Demission 1988.

Literatur:

Mère Véronique (1922–2004). Liens Cisterciens n°11 (2006) S. 12–25 · L’Abbaye Notre-Dame de La Coudre à Laval (Mayenne), par des Cisterciennes de La Coudre. In: Les Amis des Monastères 137, Januar 2004, S. 7–37 (hier: 27–31).

Zitierempfehlung: Delebarre, Véronique, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 13.03.2016, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Delebarre,_V%C3%A9ronique

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