Dossenbach, Wilhelmina

Wilhelmina Dossenbach

Wilhelmina Dossenbach OCist

34. Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Frauenthal 1874–1896

* 14. April 1838 Baar ZG
† 11. Feb. 1896 Hagendorn ZG

Maria Wilhelmina Dossenbach, Taufname Katharina Philomena, von Baar, wurde am 14. April 1838 als eines der 15 Kinder des wohlhabenden Landwirts Peter Johann Joseph Dossenbach und der Agathe Hotz auf dem stattlichen Hof Sennweid in Baar im Kanton Zug geboren. Ihr Bruder war der Zuger Landamman und Ständerat Oswald Dossenbach (1824–1883).

1857 in die Zisterzienserinnenabtei Frauenthal eingetreten, legte sie am 9. Mai 1858 die Profess ab und wurde am 16. März 1874 in Anwesenheit von Prior Maurus Kalkum von Wettingen-Mehrerau zur Abtissin gewählt und am 1. Mai 1874 benediziert.

Der Vaterabt und Visitator Martin Reimann legte ihr nach der Wahl die Einführung der strengeren Klausur nahe. Sie bewog deshalb den Konvent zum Verzicht auf einige bisher erlaubte Milderungen; die Feldarbeit blieb aber weiterhin gestattet. Seit frühester Jugend mit dem bäuerlichen Gewerbe vertraut, erwies Äbtissin Wilhelmina sich als tüchtige Verwalterin. Sie tätigte einige Landkäufe, besonders in der Hublezen[1], vergrößerte den Viehbestand und bereinigte den Fischenzhandel[2] in der Lorze. Mit den Trappisten in Ölenberg schloss sie eine Gebetsvereinigung und errichtete im Konvent das Gebetsapostolat.

22 Jahre stand M. Wilhelmina als Äbtissin dem Kloster Frauenthal vor. Sie starb am 11. Februar 1896 nach einem Schlaganfall, und wurde am 13. Februar von dem erst einen Monat zuvor benedizierte Abt Augustin Stöckli von Wettingen-Mehrerau beerdigt. Ihre Nachfolgerin wurde Ludovika Schmid.

gge, Dez. 2020

  1. Ein Hügel zwischen Frauenthal und Knonau
  2. Fischenz = gepachtetes Fischereirecht

Daten:

Prof.: 9. Mai 1858; Abbatissa: el. 16. März 1874, ben. 1. Mai 1874.

Literatur:

Gruber, Eugen: Geschichte von Frauenthal. Zug: Kalt-Zehnder, 1966, S. 195 · Gruber, Eugen; Sommer-Ramer, Cécile: Frauenthal, in: Helvetia Sacra III/3, 2. Teil, Bern 1982, S. 726 · Nachruf in Zuger Nachrichten, Nummer 16, 22. Februar 1896 [1].

Zitierempfehlung: Dossenbach, Wilhelmina, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 11.12.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Dossenbach,_Wilhelmina

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