Dubois, Jean

Jean Dubois

Jean Dubois

37. Abt der Zisterzienserabtei Val-Dieu 1711–1749

* 1678 Dalhem, Provinz Lüttich

Jean Dubois, Taufname André, wurde 1678 in Dalhem als Sohn des Jean Dubois und der Cathrine Wilkin geboren; er entstammte somit einer angesehenen Bauernfamilie, deren Mitglieder in Dalhem und Umgebung öffentliche Ämter wie das des Richters oder Amtsschreibers ausübten.

Neunzehnjährig trat er am 20. April 1697 unter Abt Joseph de Romree in die Zisterzienserabtei Val-Dieu ein. Unter seinem Vorgänger Paul Piroulle legte er am 20. April 1698 die Ordensgelübde (Profess) ab und wurde 1703 zum Priester geweiht. Schon bald wurde er Subprior und Kantor, schließlich 1707, noch nicht dreißig Jahre alt, Pfarrer der damals bedeutenden Klosterpfarrei Saint-Remy bei Dalhem.

Nach halbjähriger Vakanz unter dem Vorsitz königlicher Kommissare (der Prämonstratenserabt von Rolduc und ein Richter vom Tribunal in Henri-Chapelle) zum Abt gewählt, wurde er am 30. August 1711 von Kaiser Karl VI., der zu dieser Zeit in Barcelona weilte, zum Abt von Val-Dieu ernannt. Die Benediktion nahm Abt Martin de Cupis de Camargo als Generalvikar des Ordens für ganz Belgien am 8. November in der Abteikirche in Villers in Brabant vor.

Abt Dubois’ Amtszeit war eine Blütezeit der Abtei. Dem langen Erbfolgekrieg Karls VI. folgte nach dem Frieden von Utrecht 1713 und der Konvention von Rastatt 1715 eine Zeit des Friedens und des Wohlstands, die Abt Dubois, wie kaum ein anderer Abt vor ihm oder nach ihm, für eine umfangreiche Bautätigkeit nutzte – wenn auch noch 1714 Holsteinische Truppen in Val-Dieu großen Schaden anrichteten. Die meisten großen Bauwerke dieser Zeit, darunter Mühlen, Bauernhöfe, Pfarrhäuser und der größte Teil der Abteigebäude tragen sein Wappen. Er ließ auch den Reliefgiebel herstellen, der einst das Eingangsportal zum Hof überragte.

Die Abteikirche von Val-Dieu war um 1625 fertiggestellt worden, aber die Umstände hatten es den Mönchen nicht erlaubt, sie einzurichten. Abt Dubois ließ nacheinander einen großen Hauptaltar und drei kleinere Altäre aufstellen; dazu kamen das Chorgestühl, Verkleidungen, Gitter usw. Von den Leuchtern, die er für die Kirche anschaffen ließ, befinden sich heute zwei in der Kathedrale von Lüttich und zwei in Aachen.

gge, Dez. 2020


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Zitierempfehlung: Dubois, Jean, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 10.12.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Dubois,_Jean

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