Einspeckh, Achatius

Achatius Einspeckh

Achatius Einspeckh

Abt des Klosters Gotteszell 1596–1611

† 16. April 1611 Gotteszell

Achatius Einspeckh (oder Einspeck), ursprünglich Professe des Klosters Fürstenfeld, wurde 1592 von Vaterabt Johann Dietmayr von Aldersbach als Administrator in Gotteszell eingesetzt und – nachdem sich die Verhältnisse wieder etwas gebessert hatten und wieder an die Aufstellung eines eigenen Abtes gedacht werden konnte – am 27. Mai 1596 unter Dietmayrs Vorsitz von den sechs wahlberechtigten Kapitularen einstimmig zum Abt gewählt (postuliert).

Einspeckh verbesserte die wirtschaftliche Lage des Klosters und die klösterliche Disziplin. Um das religiöse Leben auch der Klosteruntertanen zu fördern, führte er das Fest des hl. Bernhard ein. Wegen seiner Verdienste gestattete ihm Papst Clemens VIII. auf Bitten des Herzogs und späteren Kurfürsten Maximilian I. im Jahr 1600 den Gebrauch der Pontifikalien (Mitra, Ring und Bischofsstab). Generalkommissar Dietmayr infulierte ihn im selben Jahr.

1602 verließen noch einmal zwei Konventualen das Kloster, von denen aber einer 1603 wieder zurückkehrte. Abt Achatius trug sich mit dem Gedanken der Resignation, wie er dem Aldersbacher Abt am 12. Mai 1603 mitteilte, blieb aber auf seinem Posten bis zu seinem Tod, der nach der Anzeige des Priors Johann Hoffmann an den Vizedom Ferdinand Khuen von Belasy in Straubing am 16. April 1611 zwischen ein und zwei Uhr erfolgte (lt. Aufschrift auf dem Grabstein am 10. April). Er wurde in der Klosterkirche nebem dem Altar Mariä Verkündigung beigesetzt. Sein Epitaph ist nicht mehr vorhanden.

Noch kurz vor seinem Tod, am 24. März 1611, war dem Abt zu Aldersbach von der Regierung in Straubing eine Denunziation wegen verschiedener Unregelmäßigkeiten überwiesen worden und Abt Johann Dietmayr führte auf Drängen des schon todkranken Abtes Achatius eine Visitation durch.

Zu Einspeckhs Nachfolger wurde der Aldersbacher Cellerar Michael Kößler gewählt.

gge, Dez. 2014, rev. Dez. 2019


Literatur:

Bosls Bayerische Biographie. Regensburg : Pustet, 1983–1988 · Lindner, Pirmin: Monasticon metropolis Salzburgensis antiquae : Verzeichnisse aller Aebte und Pröpste der Klöster der alten Kirchenprovinz Salzburg. Salzburg : Pustet, 1908 · Eberl, Anton: Geschichte des ehemaligen Zisterzienserklosters Gotteszell im Bayerischen Wald. Deggendorf : Nothhaft, 1935; erweiterte Neuauflage 2019, bes. S. 53–55.

Normdaten:

GND: 133507157 · BEACON-Findbuch · CERL: cnp01128265

Zitierempfehlung: Einspeckh, Achatius, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 6.12.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Einspeckh,_Achatius

Vorlage:Page.name: EINSPECKH, Achatius OCist († 1611) – Biographia Cisterciensis