Estrada, Luis (Huerta)

Luis de Estrada

Luis de Estrada

Abt der Zisterzienserabtei Huerta 1557–1560, 1572–1575 und 1578–1581; Gelehrter,

* um 1520 Ávila
† 2. Juni 1581 Santa María de Huerta (Soria)

Luis de Estrada darf nicht verwechselt werden mit dem jüngeren Luis de Estrada (c1569–1641) aus dem Kloster Valbuena, Generalreformator der Kongregation von Kastilien 1614–1617 und Abt von Iranzu 1625–1639. Seine Herkunft ist unklar. Gesichert ist, dass er in Avila geboren wurde, wo der Nachname Estrada zu dieser Zeit üblich war; es wurde angenommen, dass er der Bruder des Jesuiten Francisco de Estrada aus Avila, Provinzial von Aragonien, war, was aber nur eine Vermutung ist. Als wahrscheinlichstes Datum seiner Geburt wird das Jahr 1520 angenommen.

Schon in jungen Jahren in die Zisterzienserabtei Santa María de Huerta eingetreten, wurde er einige Jahre später zum Studium an die Universität von Alcalá de Henares geschickt. Dort blieb er zehn Jahre lang Student und eignete sich umfangreiche Kenntnisse der Heiligen Schrift an. In sein Kloster zurückgekehrt, wurde er mit der Führung der Prozesse mit den benachbarten Herren von Ariza in Saragossa betraut. Dort erlebte er die Angriffe der Stadt gegen die Jesuiten mit, die er vehement verteidigte. 1557 wählte ihn das Generalkapitel der Kongregation zum erstenmal zum Abt des Klosters Huerta und beauftragte ihn mit der Abfassung eines Kommentars zur Benediktsregel in der Landessprache, gedacht als Handreichung für den Unterricht der Mönche. Estrada erfüllte seine Aufgabe so gut, dass die Kapitularen ihn baten, seinen Kommentar ins Lateinische zu übersetzen, damit auch die Äbte anderer Länder davon profitieren könnten. Seine Hauptaufgabe blieb jedoch die Leitung des Klosters und die geistliche Bildung der Mönche.

Abt Estrada stand am Anfang des sog. Goldenen Zeitalters, d.h. der kulturellen Blüte, der Abtei Huerta, mit bedeutenden Mönchen in der Kongregation, an den Universitäten von Alcalá und Salamanca und in der spanischen und amerikanischen Kirche. Probleme machte ihm die Verwaltung des umfangreichen Klosterguts der Abtei, die in den weit entfernten Kanzleien in Valladolid, Granada und Saragossa gelöst werden mussten. Bemerkenswert ist seine Bautätigkeit; auf ihn geht der Bau des plateresken zweiten Kreuzgangs und das Chorgestühl aus Nussbaum zurück, zumindest in seinen Anfängen und in einem großen Teil der Arbeiten. Um das große Problem des Klosters mit der Feuchtigkeit zu lösen, ließ er er den Untergrund des Klosters in Richtung des nahe gelegenen Flusses Jalón entwässern. In seinem dritten Triennium als Abt beauftragte er den italienischen Maler Bartolomé Matarana (fl. 1573–1605) mit der Ausmalung der Hauptkapelle.

Zum Ende seines ersten Trienniums 1560 als Nachfolger des Gründers Cipriano de la Huerga zum Rektor des Zisterzienserkollegs von Alcalá ernannt, war er dort für die Ausbildung der studierenden Mönche verantwortlich. Einigen gilt er daher als der wahre Gründer dieser Hochschule.

Nach seiner zwölfjahrigen Amtszeit in Alcalá kehrte er für ein zweites Triennium als Abt nach Huerta zurück. Jedoch war seine Gesundheit bereits angeschlagen. Am Ende des zweiten Trienniums wurde er zum Definitor oder Rat der kastilischen Kongregation gewählt. Und schließlich wurde er, den Chroniken zufolge alt und sehr gebrechlich, aber wegen seiner Erfahrung in der Wirtschaft und seiner großen Heiligkeit, zum dritten Mal zum Abt ernannt. Als er vom Generalkapitel zurückkehrte, wo er seinen Rücktritt erklärt hatte, legte er sich nieder und starb in den Armen seines Nachfolgers und Schülers Juan de la Cruz, am 2. Juni 1581.

gge, Dez. 2021


{{sub2|TITLE=Daten|DATA=

{{sub2|TITLE=Werke|DATA=

{{sub2|TITLE=Literatur|DATA=


Zitierempfehlung: Estrada, Luis (Huerta), in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 29.12.2021, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Estrada,_Luis_(Huerta)

Vorlage:Page.name: ESTRADA, Luis de OCist (c1520–1681) – Biographia Cisterciensis