Timotheus Fassl OCist
Zisterzienser des Stiftes 0ssegg/Osek; Rektor des Ordenskollegs, Direktor des Gymnasiums in Komotau/Chomutov 1860–1881
* 22. Mai 1816 Malkau [Malkov]
† 10. Nov. 1895 Ossegg [Osek]
Timotheus Fassl, Taufname Josef, geboren am 22. Mai 1816 in Malkau als als Sohn des Maurers Karl Fassl (Faßl) und seiner Frau Maria Anna, geb. Rünnaer, besuchte das Gymnasium in Komotau (Chomutov) und absolvierte die philosophischen Jahrgänge in Prag. Am 22. September 1835 als Novize in der Zisterzienserabtei Ossegg eingekleidet, legte er am 30. September 1838 die Profess ab, studierte Theologie in Leitmeritz und feierte am 6. September 1840 die Primiz.
Von 1841 bis 1843 war er Stiftsbibliothekar und legte während dieser Zeit einen drei Foliobände umfassenden Bibliothekskatalog an. Gegen Ende des Schuljahres 1843 kam er als Grammatikallehrer an das Komotauer Gymnasium, legte zur Erlangung der philosophischen Doktorwürde zwei Rigorosen ab und übernahm nach Errichtung des Obergymnasiums den Unterricht in der philosophischen Propädeutik und in der griechischen Sprache. Am 20. Juni 1860 wurde er zum Direktor des Gymnasiums und zum Rektor des Professorenkollegiums bestellt, 1873 zum bischöflichen Notar ernannt. In dieser Stellung blieb er 21 Jahre. Sweit dem Schuljahr 1878/79 war er auch Vorsitzender der Prüfungskommission für Dampfkesselheizer und Maschinenwärter.
Eine zunehmende Augenschwäche zwang ihn am Schluss des Schuljahres 1881 sein Amt als Direktor niederzulegen. 1882 wurde er von der Gemeindevertretung der Stadt Komotau zum Ehrenbürger ernannt (verbunden mit einer jährlichen Pension); 1887 kehrte er ins Stift zurück. 1890 erhielt er anlässlich seines 50jährigen Priesterjubiläums den Ehrentitel eines bischöflichen Konsistorialrats.
Er starb am 10. November 1895 als Jubelpriester und Stiftssenior. Er verfasste mehrere Aufsätze im Schulprogramm des Gymnasiums Komotau und eine handschriftliche Geschichte des Gymnasiums, die in der Festschrift zur 300jährigen Gedenkfeier der Gründung des Gymnasiums 1891 publiziert wurde.
gge, Jan. 2020
Daten:
Vest.: 22. Sep. 1835; Prof.: 30. Sep. 1838; Prim.: 6. Sep. 1840.Werke:
Ueber den Unterricht in der populären Vaterlandskunde 1851 · Dr. Hermann Mayer. 1853 · Die Lobkowitzschen und die neuen Komotauer Studentenstiftungen 1864 · Rede bei Gelegenheit der Gerstnerfeier 1871. Beiträge zur Geschichte des Komotauer Gymnasiums. 1872 und 1874.Literatur:
Deutsche Volksschrift, 12. Jahrg. Nr. 86, Bilin 13. Nov. 1895 · Cistercienser Chronik 1895 · Album Ossecense; oder, Verzeichnis der Mitglieder des Cistercienser-Stiftes Ossegg vom Jahre 1645-1896. Anlaesslich des siebenhundertjaehrigen Gruendungs-Jubliaeums zusammengestellt von einem Capitularen dieses Stiftes. Verlag des Cistercienser-Stiftes Ossegg, 1896, S. 127–129 · Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon (2019), Sp. 215–218 (Kateřina Tvrdá).Vorlage:Page.name: FASSL, Timotheus OCist (1816–1895) – Biographia Cisterciensis