Jacques François
41. Abt des Klosters Cambron 1735–1745
† 11. Sep. 1745 Mons
Jacques François, gebürtig ais Soignies, war der einzige Zisterzienser aus Cambron, der von den Bischöfen von Cambrai, Lüttich und Tournai zum Beichtehören in ihren Diözesen zugelassen war. Zuletzt war er in dieser Funktion in Kortrijk tätig und außerdem Direktor in der Zisterzienserinnenabtei Groeninge ebenda.
Bei der Abtwahl am 10. Oktober 1735 waren anwesend als staatliche Kommissare der Präsident des Geheimen Staatsrats, Graf Coloma, und Herr de Marbaix als Ratspräsident des Hennegaus. Den Orden vertrat der Abt des Klosters Baudelo, Notar war der Sekretär des Geheimen Staatsrates. 59 Mönche nahm an der Wahl teil. Jacques François war der dritte Kandidat auf der Vorschlagsliste und wurde durch Patent Kaiser Karls VI. vom 16. November 1735 zum Abt von Cambron ernannt.
Bei der Ernennung des Abtes François war die Abtei mit verschiedenen Renten in Gesamthöhe von 1250 Livres belastet. Der neue Prälat bemühte sich, einige Einsparungen zu verwirklichen, u.a. strich er den Mönchen drei wöchentliche Tischweinrationen, die sein Vorgänger gewährt hatte. Die Mönche, mit den Streichungen unzufrieden, beschwerten sich beim Abt von Baudelo, Generalvikar für Belgien, der eine Visite durchführte, in deren Folge einige Offizialen ausgetauscht wurden. Die wichtigen Klosterämter waren damit mit drei Franzosen und einem Verwandten des Abtes besetzt, was zu neuem Unmut führte.
Abt François starb am 11. September 1745 in Mons, wo er 1737 zwei Häuser in der Rue de Nimy als Zufluchtsort gekauft hatte.[1]Dorthin hatte er sich geflüchtet, nachdem die Abtei und das Hennegau zum zweitenmal seit der Zeit des Abtes Antoine le Waitte in die Hände der Franzosen gefallen war (Österreichischer Erbfolgekrieg, Belagerung von Tournai 1745, Schlacht bei Fontenoy, 11. Mai 1745). Sein Grab fand er in der Abteikirche.
Während Abt François’ Regierungszeit traten zehn Professen in die Abtei ein. Drei Jahre war der Abt Deputierter der Stände des Hennegau gewesen.
gge, Sep. 2017
- ↑ Das alte Refugium in Mons hatte sein Vorgänger Steenhault 1717 an den Staat verkauft.
Daten:
Abbas: el. 10. Okt. 1735, nom. 16. Nov. 1735.Literatur:
Monnier, Clément: Histoire de l'abbaye de Cambron, in: Annales du Cercle archéologique de Mons XIV (1876), S. 173–179 · Smet, Joseph-Jean de: Cartulaire de l'abbaye de Cambron, dans: Monuments pour servir a l'histoire des provinces de Namur, de Hainaut et de Luxembourg, tome deux, première parte. Bruxelles: M. Hayez, 1869, S. XIII.Vorlage:Page.name: FRANÇOIS, Jacques OCist († 1745) – Biographia Cisterciensis