Franca von Piacenza
Franca von Vitalta
Gründungsäbtissin des Klosters Montelana/Pittoli; Heilige
* um 1175 Vitalta (Vernasca)
† 25. April 1218 Pittoli
Franca wurde in eine adlige Familie hineingeboren und interessierte sich schon sehr früh für den Eintritt in ein Kloster. Im Alter von 14 Jahren legte sie die ewigen Gelübde als Nonne im Benediktinerinnenkloster San Siro in Piacenza ab, wo sie später, nach dem Tod der Äbtissin Brizia, zur Äbtissin gewählt wurde (frühestens 1199). 1206 soll sie erfolgreich im Zwist zwischen ihrer Heimatstadt und Papst Innozenz III. vermittelt haben.
Als Äbtissin hielt Franca sich streng an die Regel. Ihre Härte bei der Führung des Klosters, d.h. strenge Askese und Disziplin im Gebet, entfremdete sie jedoch zusehends von ihren Schwestern. 1210 oder 1212 traf Franca Carentia Visconti, die eine ihrer Anhängerinnen wurde und ihr bei der Gründung eines Zisterzienserinnenklosters in Montelana half. 1214 oder 1216 wurde Franca die Gründungsäbtissin von Montelana, das zunächst nach Vallera und später nach Pittoli (Plectoli) verlegt wurde.
Papst Gregor X., der ebenfalls aus Piacenza stammte, soll Franca 1273 heiliggesprochen haben, möglicherweise vivae vocis oraculo (durch mündliche Bestimmung), denn es existieren keine schriftlichen Belege dafür. Nach Francas Tod wurden mehrere Klöster gegründet und mit Nonnen aus Pittoli besetzt. Konrad Kolb nennt sie daher die „geistige Mutter aller Zisterzienserinnenklöster in der Lombardei“ (Kolb, 182).
Franca leitete das Kloster Pittoli bis zu ihrem Tod am Tag des hl. Markus (25. April) 1218 und wurde auch dort begraben. Ihre Gebeine befinden sich heute in der Kirche des Benediktinerklosters San Raimondo in Piacenza.
Ihr Gedenktag ist der 25. April, am Sanktuarium Santa Franca auf dem Monte Santa Franca (ehemals Montelana) in Morfasso auch der letzte Sonntag im August mit Pilgerfahrten und einem großen Fest. Sie wird angerufen gegen Alpträume und Augenleiden.
gge, Nov. 2024