Fromme, Bruno

Bruno Fromme
Foto: Abtei Himmerod

Bruno Fromme OCist

5. Abt der Zisterzienserabtei Himmerod 1991–2011

* 28. Feb. 1938 Köln
07. Mai 2017 Wittlich

Bruno Fromme, Taufname Elmar, wurde 1938 als Sohn der Eheleute Christine und Dipl.-Kaufmann Johannes Fromme in Köln geboren. Sein Elternhaus war das noch heute existierende[1] Café Fromme in der Breiten Straße, das die Eltern 1936 von den Großeltern Adele und Ludwig Fromme übernommen hatten. Als Kind erlebte er dort den Zweiten Weltkrieg mit; zweimal wurde die Familie ausgebombt und kam im letzten Kriegsjahr im großelterlichen Haus in Bonn-Endenich unter, bis sie 1950 wieder das Café in Köln eröffnen konnte.

Elmar Fromme besuchte von 1948 bis 1950 das Beethoven-Gymnasium in Bonn und 1950 bis 1957 das Dreikönigsgymnasium in Köln (Abitur 1957). Es folgte das Studium der Philosophie, Theologie (unter anderem bei dem damals 31-jährigen Joseph Ratzinger, Papst Benedikt XVI.) und Kunstgeschichte an der Universität Bonn und am bischöflichen Konvikt Albertinum (1957–1959). Nach fünf Semestern trat er 1959 in das Noviziat der Zisterzienserabtei Himmerod ein, wo ihm Abt Maurus Schmidt den Namen des hl. Bruno von Köln gab. Weitere theologische Studien folgten 1960 bis 1964 an der Benediktinererzabtei Beuron. Als Novize erlebte er den Wiederaufbau und am 15. Oktober 1960 die Einweihung der nach der Säkularisation bis auf wenige Reste zerstörten Abteikirche mit. Am 16. August 1964 wurde er gemeinsam mit P. Stephan Senge zum Priester geweiht. Es war die erste Priesterweihe in der neugebauten Abteikirche Himmerod.

Nach fünf Jahren in der Seelsorge ging er 1969 auf Bitten des dortigen Abtes Robert Fluck nach Brasilien. In Itatinga, Sao Paulo, einer Tochtergründung der Himmeroder Mutterabtei Marienstatt, die u.a. durch die Kriegsfolgen von der Aufhebung bedroht war, arbeitete er in einer 1000 Quadratkilometer großen Pfarrei in der Seelsorge und leitete als Verwalter mehrere große Bauprojekte auf dem Abteigelände (eine Wohnsiedlung mit 400 Wohnungen samt Infrastruktur, Kirche und Pastoralzentrum, ein Gymnasium und eine Ambulanz). Zwei Jahre war er Novizenmeister.

1989 nach Himmerod zurückgekehrt, wurde Bruno Fromme dort am 11. Februar 1991 als Nachfolger des zurückgetretenen Ambrosius Schneider zum Abt gewählt und am 21. März 1991 durch den Trierer Bischof Spital benediziert. Unter seiner Leitung wurde der Klosterbereich umgestaltet (Ausbau der Klostergaststätte, neuer Besucherparkplatz), sowie die Kirche und 1998 die Alte Mühle (Abteimuseum) restauriert. 2007 wurde ein Masterplan für Himmerod erstellt, der dem Kloster helfen sollte, seine Selbständigkeit zu bewahren.

Mangels geeignetem Nachfolger blieb Abt Bruno auch nach Erreichen der Altersgrenze von 70 Jahren im Amt. Nach einem Herzinfarkt legte er im Januar 2011 sein Amt nieder. Er lebte weiterhin in Himmerod, bis er im Februar 2017 in ein Seniorenheim umziehen musste. Er starb am 7. Mai 2017 im Alter von 79 Jahren im Krankenhaus Wittlich.

Neben mehreren Büchern und Aufsätzen zu theologischen Themen veröffentlichte Bruno Fromme zahlreiche Aufsätze zur Geschichte seines Klosters.

Nach seinem Rücktritt gab es eine dreieinhalbjährige Vakanz in Himmerod, während der die Abtei von Administratoren geleitet wurde. Erst im Oktober 2014 wurde mit P. Johannes Müller wieder ein Abt gewählt.

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  1. Es wird von seinem 1940 geborenen Bruder Ansgar Fromme und seiner Frau Liane geführt.

Daten:

Vest.: 20. Nov. 1959; Prof.: 21. Nov. 1960, 15. Okt. 1963; Sac.: 16. Aug. 1964; Abbas: el. 11. Feb. 1991, ben. 21. März 1991 (Bischof Spital, Trier), res. 18. Jan. 2011; Dev.: Pro vobis.

Werke:

Der Liebe zu Christus nichts vorziehen: Anstöße aus der Regel des Heiligen Benedikt (Kommentar zur Regel des Heiligen Benedikt), Großlittgen: Himmerod Drucke, 2004 · Ad Sanctos: Bei den Heiligen der Abtei Himmerod, Großlittgen 2013.

Literatur:

Werner Klein: Ein Leben in Einfachheit (Porträt zum 70. Geburtstag), in Wittlicher Zeitung (Trierischer Volksfreund), 29. Feb. 2008 [1] · Seit 50 Jahren dem Zisterzienserorden treu, in: Wittlicher Zeitung (Trierischer Volksfreund), 24. Nov. 2010 [2] · Cistercienser Chronik 98 (1991) 52.

Normdaten:

GND: 130839086 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Fromme, Bruno, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 8.05.2017, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Fromme,_Bruno

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