Gürth, Josepha

Josepha Gürth

Josepha Gürth

45. Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei St. Marienthal 1801–1810

* 04. Okt. 1751 Niemes, Böhmen
† 15. Feb. 1810 Ostritz, Sachsen

Josepha Gürth, geboren am 4. Oktober 1751 in Niemes in Nordböhmen, dem heutigen Mimoň in Tschechien, wurde 1770 in die Zisterzienserinnenabtei St. Marienthal in der Oberlausitz aufgenommen. Am 8. Mai 1801 zur Äbtissin gewählt, erhielt sie ihre Benediktion und Installation zwei Tage später, am 10. Mai 1801.

Besondere Aufmerksamkeit widmete Äbtissin Joepha, neben ihren geistlichen Pflichten, der Wiederherstellung den wirtschaftlichen Angelegenheiten des Stiftes. 1802 wurde in Marienthal, 1804 auch in Ostritz, eine neue Mühle gebaut. 1804 und 1805 wurden die Kirche und mehrere weitere Klostergebäude mit neuen Ziegeldächern eingedeckt. Ein ungewöhnlich starkes Hochwasser der Neiße erforderte im Juni 1804 den Neubau mehrerer Wasserbaue. Im selben Jahr wurde das Justizwesen des Klosters, das bis dahin der Klostervogt versehen hatte, einem Syndikus übertragen. Nach dem Sieg Napoleons über Preußen (und damit auch Sachsen) trafen die Verlierer hohe Strafen; auch Marienthal musste zu den Kriegskontributionen beitragen.

Sie starb, nach einer Regierung von acht Jahren, neun Monaten und sieben Tagen, am 15. Februar 1810 an den Folgen eines schmerzhaften Steinleidens. Zu ihrer Nachfolgerin wurde nach zehnmonatiger Vakanz Laurentia Knothe gewählt.

gge, Juli 2024


Daten:

Abbatissa: el. 8. Mai 1801, ben. 10. Mai 1801.

Literatur:

Schönfelder, Joseph Bernhard: Urkundliche Geschichte des Königlichen Jungfrauenstifts und Klosters St. Marienthal, Cistercienser-Ordens, in der Königlichen Sächsischen Oberlausitz. Zittau: Schöps, 1834, S. 200–201.

Zitierempfehlung: Gürth, Josepha, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 19.07.2024, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/G%C3%BCrth,_Josepha

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