Geniani, Angelo

Angelo Geniani OCist

Angelo Maria Geniani

Abt von S. Croce in Gerusalemme, Generalpräses der Zisterzienserkongregation S. Bernardo in Italia, Generalsuperior des Zisterzienserordens

* 20. Okt. 1802 Varallo, Piemont
† 13. Jan. 1867 Perugia, Umbrien

Im Alter von 20 Jahren trat Geniani in das Zisterzienserkloster der Consolata in Turin ein. Bald nach seiner Priesterweihe erhielt er 1830 das Amt eines Vize-Cellerars in seinem Kloster. Als Kardinal Giuseppe Morozzo in Piemont eine Apostolische Visitation durchführte, die die Disziplin der Diözesanpriester und der Ordensleute heben, aber auch neue Orden nach Piemont bringen sollte, wurde das Kloster der Consolata 1834 den Zisterziensern entzogen und den Oblaten der seligen Jungfrau Maria anvertraut. Angelo Geniani verbrachte zunächst einige Zeit in den Zisterzienserklöstern von Rom, schließlich wurde er zum Abt-Vikar im Zisterzienserkloster S. Maria di Trompone in Moncrivello (Piemont) bestimmt. 1843 erhielt Geniani das Amt eines Prokurators beim sardinischen König in Piemont. Etwa zur selben Zeit wurde er Abt von S. Maria in Cortemiglia (Piemont).

Papst Pius IX. berief Angelo Geniani auf Empfehlung des bisherigen Generalsuperiors Tommaso Mossi per Dekret vom 5. September 1853 zum Generalpräses der Zisterzienserkongregation S. Bernardo in Italia und zum Generalsuperior des Zisterzienserordens. Gleichzeitig wurde Geniani Abt der Zisterzienserabtei Santa Croce in Gerusalemme (Rom). Als er die Leitung der italienischen Zisterzienserkongregation übernahm, waren mehrere italienische Zisterzienserklöster sehr verschuldet. Er eröffnete in S. Croce in Gerusalemme die theologische Hauslehranstalt („Collegium“ genannt) der italienischen Zisterzienser wieder, die bei den Wirren im Revolutionsjahr 1848/49 geschlossen worden war.

Auf dem 1856 abgehaltenen Generalkapitel der Zisterzienserkongregation S. Bernardo in Italia wurden finanzielle Unregelmäßigkeiten bei der Leitung der Zisterzienserabtei S. Croce in Gerusalemme festgestellt. Abt Angelo Geniani wurde mit 15. April 1856 von seinen Ämtern entbunden. Ihm folgte als Generalpräses und Generalsuperior der bisherige Generalprokurator Teobaldo Cesari nach. Er selbst verbrachte noch einige Jahre als Klosteroberer von S. Bernardo in Perugia, wo er aufgrund der italienischen Einigungsbewegung ab 1860 mit den antiklerikalen Bestimmungen der italienischen Regierung zurechtkommen musste.

Pius Maurer


Daten:

Prof.: 3. Nov. 1822.

Literatur:

Ildebrando Fiorucci: Cenno storico della Congregazione Cistercense Italiana, Roma 1997, 48–50. · Alejandro Masoliver: El catalogo de los abades generales de Cister, Analecta Cisterciensia 44 (1988) 172–189, bes. 186.

Zitierempfehlung: Geniani, Angelo, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 8.01.2016, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Geniani,_Angelo

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