Gyselinx, Edmond

Edmond Gyselinx

Edmond Gyselinx OCist

Abt der Zisterzienserabtei Val-Dieu 1909–1922

* 06. Dez. 1863 Sart-Custinne, Provinz Namur
08. Okt. 1940

Edmond Gyselinx, Taufname Alfonsus, geboren am 6. Dezember 1863 im wallonischen Sart-Custinne, stammte aus einer niederländischen Familie. Er erhielt seine höhere Schulbildung im Internat der christlichen Schulbrüder in Carlsbourg (Prov. Luxemburg) und studierte an der Universität Löwen Ingenieurwissenschaften. Nach dem Diplom als Geometer und Ingenieur (1884) arbeitete er in einem chemischen Laboratorium in Ettelbrück (Luxemburg) und wurde dann Direktor der Societé des Phosphates in Bois d’Havré (Mons).

1888 bat er in Val-Dieu um Zulassung als Konverse, wurde aber in das Chornoviziat aufgenommen (22. Okt. 1888). Am 25. Dezember 1893 feierte er als Neupriester seine erste Messe. Kurz darauf wurde er zum Cellerar ernannt. Als Abt Andreas Beeris mit 87 Jahren die Leitung der Abtei niederlegte, wurde er am 23. August 1907 unter der Leitung des Abtes Konrad Kolb von Marienstatt als von der Ordenskongregation damit beauftragtem Delegaten S. Sedis im ersten Wahlgang zum Apostolischen Vikar mit der Jurisdiktion eines Abtes bis zur Neuwahl eines solchen gewählt und vom dazu bevollmächtigten Apostolischen Delegaten Kolb sofort bestätigt und installiert.[1] Nach dem Tod seines Vorgängers Andreas Beeris wurde er am 9. November 1909 zum Abt gewählt. Die Benediktion spendete ihm der Lütticher Bischof Rutten am 29. November 1909.

Abt Edmond ließ sämtliche Abteigebäude im Inneren umbauen und neu ausgestalten: Kreuzgang, Bibliothek, Infirmarium, Sprechzimmer, Zellen usw. Auch die Abteikirche ließ er mit neuen Glocken, Altären, Lüstern, Paramenten und liturgischen Gegenständen ausstatten. 1913 ließ er gemeinsam mit dem dortigen Pfarrer Eugène Thomé auf einem Hügel bei Charneux ein monumentales, 15 Meter hohes Betonkreuz (Croix del fiesse) errichten, das er feierlich weihte. Nachdem 1914 im Ersten Weltkrieg die Universität Löwen zerstört worden war, folgte Gyselinx großzügig einem Aufruf zur Neuaustattung der Universitätsbibliothek mit Büchern.

Aus Krankheitsgründen legte Edmond Gyselinx sein Amt 1922 nieder. Er starb am 8. Oktober 1940.

gge, Dez. 2014, rev. Sep. 2023‎

  1. Zu seinem Nachfolger als Cellerarius maior ernannte er am 31. August 1907 P. Idesbald Nutten.

Daten:

Vest.: 22. Okt. 1888; Prof.: sol. 25. Okt. 1892; Prim.: 25. Dez. 1893; Abbas: el. 9. Nov. 1909, ben. 29. Nov. 1909, res. 1922; Dev.: Vinctus in Domino.

Literatur:

Vandekerckhove, Antoine: Histoire de l'abbaye du Val-Dieu a travers les siecles. 1215–1954. 2. ed. Dison 1954, p. 296–299 · Cistercienser Chronik 19 (1907), S. 318.

Zitierempfehlung: Gyselinx, Edmond, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 23.10.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Gyselinx,_Edmond

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