Haas, Albrecht

Albrecht Haas

Albrecht Haas

18. Abt der Zisterzienserabtei Wettingen 1462–1486

* um 1420 Rapperswil
† 13. April 1486

Albrecht (oder Albert) Haas war ein Sohn des Rapperswiler Ratsherrn Heinrich Haas (Has). Er legte am 28. Juni 1439 unter Abt Rudolf Wülflinger die Profess in der Zisterzienserabtei Wettingen ab. 1445 und 1455 wird er als Bursar genannt. Am 28. August 1462 war er Großkellner und wurde als solcher am 7. September 1462 zum Abt gewählt – zehn Tage nach dem Tod seines Vorgängers Johann Wagner, dessen Leiche er von Basel nach Wettingen überführt hatte, und gleich nach dessen Beerdigung. Wahlvorsitzender war Abt Ludwig Oschwalt von Salem, Assistenten die Äbte Nikolaus Amberg von Lützel und Werner am Bach von Kappel.

Abt Albrecht regierte Wettingen 23 Jahre, sieben Monate und sechs Tage. Er tat viel für die Instandhaltung des Klostergebäudes und ließ in der Kirche eine neue Orgel aufstellen. Für 500 Franken kaufte er 1473 den Katzensee mit dem Fischerhaus und den zugehörigen Weihern. Die hohen Kosten führten jedoch zum Unmut der acht Alten Orten, bei denen sich Abt Albrecht 1480 um den goldenen Sessel aus der sog. Burgunderbeute der Schlacht bei Grandson vom 2. März 1476 beworben hatte. 1486 forderten sie den Abt von Salem, Johannes Stantenat, auf, in Wettingen für Ordnung zu sorgen. Die Differenzen mit den Schirmorten waren wohl auch der Grund, warum Abt Albrecht 1479 von seinem Großkellner Johann Müller einen Rodel mit allen Stifts-, Kauf- und Zinsbriefen anlegen ließ.

Trotz seiner vielen Zwistigkeiten mit den Schirmorten wegen der Klosterfinanzen war er ein fähiger Oberer, unter dem das geistliche Leben im Kloster aufblühte, so dass der Zulauf zum Kloster für die damalige Zeit ungewöhnlich groß war. Er kleidete 35 Kandidaten ein und hinterließ trotz häufiger Sterbefälle wahrend seiner Regierung bei seinem Tod einen Konvent von 32 Personen, davon 17 Priester.

Er starb am 13. April 1486 und wurde im Kapitelhaus zur Rechten seines Vorgängers begraben. Sein Nachfolger wurde der schon genannte Cellerar Johann Müller, einer der von ihm eingekleideten 35 Novizen.

gge, April 2020


Daten:

Prof.: 28. Juni 1439; Abbas: 7. Sep. 1462.

Literatur:

Willi, Dominikus: Album Wettingense: Verzeichnis der Mitglieder des exemten und konsistorialen Cistercienser-Stiftes B.V.M. de Marisstella zu Wettingen-Mehrerau 1227–1904. Limburg: Kommissions-Verlag der Limburger Volksdruckerei, 1904, 2., verbesserte Auflage, S. 59–60, Nr. 401 · Ders.: Zur Geschichte des Klosters Wettingen-Mehrerau: Wahl, Benediction und Tod der Äbte, in: Cistercienser Chronik , in: Cistercienser Chronik 14 (1902), S. 1–9, 34–40, 65–73, 97–111, 144–155, 175–185, 210–218, 241–248 (hier: S. 68) · Ders.: Wettingen-Mehrerau, in Brunner, Sebastian (Hg.):, Ein Cistercienserbuch. Würzburg, [1881], S. 457ff. (hier: S. 470–471) · Helvetia Sacra III/3, 460.

Zitierempfehlung: Haas, Albrecht, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 17.04.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Haas,_Albrecht

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