Hawkins, Columban

Columban Hawkins

Columban Hawkins OCSO

1. Abt der der Zisterzienserabtei Our Lady of Guadalupe, Carlton, Oregon, USA

* 1902 Melbourne, Australien
† 10. März 1982

Columban Hawkins, Taufname Gerald, wurde 1902 in North Fitzroy, East Melbourne, Australien als Sohn des Polizisten Thomas Hawkins und seiner Frau Mary Frances geb. Nash geboren. Der Großvater Martin Hawkins war 1862 von Tullagh un Irland nach Australien gekommen.

Von 1910 bis 1918 besuchte Gerald das von Jesuiten geführte St. Patrick's College in East Melbourne und studierte Theologie am St. Columba's College in Spring Wood[1] und am St Patrick's Seminary in Manly bei Sydney (1919–1921).

1922 trat Hawkins als erster Australier in die (mit dem Ziel der Chinamission) neugegründete irische Missionsgesellschaft vom hl. Columban (St. Columban’s Missionary Society) ein und setzte seine Studien in Dalgan Park, Irland, fort, wo er 1924 zum Priester geweiht wurde. Danach in die Vereinigten Staaten von Amerika gesandt, lehrte er dort am St.-Columban-Seminar in Silver Stream bis er 1930 in die Zisterzienserabtei strengerer Observanz Our Lady of the Valley in Valley Falls, Rhode Island, eintrat (heute Spencer). Nach seinem Noviziat legte er 1932 die einfache und 1935 die feierliche Profess ab. Im Kloster lehrte er Theologie und Heilige Schrift und wurde Magister der Konversen- und Chornovizen.

Im Dezember 1947 von Abt Edmund Futterer als vorläufiger Superior mit der Tochtergründung Our Lady of Guadalupe in Pecos, New Mexico, beauftragt, reiste er mit (zunächst) drei Mitbrüdern dorthin und begann mit dem Aufbau. Thomas Merton beschreibt den Aufbau des Klosters auf der ehemaligen Valley Ranch in seinem Buch The Waters of Siloe (S. 262).

Die Neugründung machte schnell Fortschritte und wurde schon 1950 (mit ca. 40 Mönchen) zur Abtei erhoben. Am 23. November 1950 wurde Superior Hawkins einstimmig zum Abt gewählt und am 24. Januar 1951 von Erzbischof Byrne in der Kathedrale von Santa Fe benediziert.

Während Abt Hawkins’ Amtszeit wurde das Kloster Guadalupe 1954/55 wegen unlösbarer wirtschaftlicher Schwierigkeiten von Pecos nach Lafayette, Oregon, verlegt. In dieser Zeit wurde die Abtei in das Gerangel um den Nachlass von Sarita Kennedy East verwickelt.[2]

Columban Hawkins legte sein Amt im Juli 1969 nieder und kehrte nach Australien zurück, um seine Familie zu besuchen. Während seines Aufenthalts in Sydney wurde er von Kardinal Gilroy zu seinem Verbindungsmann für die entstehende charismatische Bewegung in Sydney ernannt, für die er sich, beseelt von ihrer Spiritualität, in den folgenden Jahren sehr einsetzte. Er war auch maßgeblich an der Ermutigung von Brian Smith (1931-2003) in den Anfängen der Emmanuel-Gemeinschaft beteiligt und brachte einen Großteil des Geldes auf, das Smith für die Teilnahme an der Internationalen Konferenz der Katholischen Charismatischen Erneuerung 1972 in den USA benötigte.

Hawkins starb am 10. März 1982, nachdem er nicht nur als Abt eine Schlüsselrolle in der klösterlichen Spiritualität gehabt hatte, sondern auch dabei, die aufkommende amerikanische charismatische Bewegung im australischen Umfeld zu verankern. Seine geistliche Autorität öffnete der Bewegung viele Türen, die andernfalls von konservativeren Kräften in der Kirche versperrt worden wären.

gge, Sep. 2015, rev. Sep. 2023

  1. Zu seinen Mitstudenten in Spring Wood gehörte der spätere Erzbischof von Sydney, Kardinal Gilroy, zu seinen Lehrern (Philosophie) der spätere Erzbischof von Hobart und Melbourne, Justin Simonds.
  2. Michaud, Stephen G., Hugh Aynesworth: If You Love Me, You Will Do My Will : The Stranger-Than-Fiction Saga of a Trappist Monk, a Texas Widow, and Her Half-Billion-Dollar Fortune, New York: W. W. Norton, 1990.

Daten:

Sac.: 1924; Prof.: 1932, 1935; Abbas: 23. Nov. 1950, ben. 24. Jan. 1951.

Werke:

The Iconography of Guadalupe, in: A Handbook on Guadalupe, New Bedford, MA: Academy of the Immaculate, 1997, S. 63–67.

Literatur:

First Australian to be elected Cistercian Abbot. (1951, January 5). Southern Cross (Adelaide, SA : 1889–1954), p. 5. [1].

Zitierempfehlung: Hawkins, Columban, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 8.09.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Hawkins,_Columban

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