Theophil Heimb
Zisterzienser des Stiftes Heiligenkreuz; Theologieprofessor, Prediger und Ordenshistoriker
* 29. Okt. 1706 Bad Kreuzen
† 20. Feb. 1773 Wien
Theophilus Heimb (Heim) wurde nach den Taufmatriken am 29. Oktober 1706 in Edenau bei Kreuzen in Oberösterreich geboren. In das Zisterzienserstift Heiligenkreuz eingetreten, legte er am 25. Jänner 1730 als erster Novize unter Abt Robert Leeb, dem er später auch als Sekretär diente, die Profess ab und feierte am 24. August 1732 seine Primiz.
Von 1734 bis 1736 lehrte er Theologie an der Hauslehranstalt, war Konviktspräfekt und Kastner. 1737 war er Studienpräfekt der Kleriker. Von 1737 bis circa 1739 lehrte er Theologie im Stift Baumgartenberg, dann wieder in Heiligenkreuz. Von 1742 bis November 1750 war er Pfarrverweser in Münchendorf, wo er ein Pfarrhaus baute, von 1750 bis 1752 wiederum Theologieprofessor und von 1752 bis 1755 Abtsekretär. Von circa 3. September 1755 bis circa zum 5. Februar 1758 war er als Verwalter und Pfarrverweser in Mönchhof tätig und von 1758 bis Ende 1761 als Pfarrverweser in Niedersulz. Zu Beginn des Jahres 1762 kam er als Hofmeister nach Wien, bekleidete zugleich wieder das Amt eines Sekretärs und ordnete das dort aufbewahrte Stiftsarchiv, über das er einen ausführlichen Katalog in zwei Foliobänden anlegte.
Von Bedeutung ist Heimbs 1764 erschienene Geschichte des 1734 zu Heiligenkreuz gekommenen westungarischen Klosters Szentgotthárd in lateinischer Sprache. Daneben besorgte er eine Ausgabe der von Abt Gutolf von Heiligenkreuz verfassten Vita des hl. Bernhard von Clairvaux. Seine Geschichte der Pfarrei Alland blieb Manuskript. Gut dokumentiert ist Heimbs Predigttätigkeit, von der mindestens 13 in Pamphletform gefasste Predigten aus den Jahren 1747 bis 1767 im Druck überliefert sind.
Er starb am 20. Februar 1773 in Wien.
gge, März 2020
Daten:
Prof.: 25. Jan. 1730; Prim.: 24. Aug. 1732.Werke:
Notitia historica de ortu et progressu Abbatiae Sacri ordini Cisterciensis B. M. V. ad S. Gothardum dictae. Wien 1764 · (Hrsg.) Bernardus Gutolfi monachi seu vita sanctissimi P. N. Bernardi, primi Claravallensis abbatis ecclesiae doctoris melliflui. 2 Bde. Nürnberg: Bieling, 1743–1746 · Werner Welzig (Hrsg.): Predigten der Barockzeit. Texte und Kommentar. Durch Zeugnisse zur Predigt in der deutschen Literatur vom 18. zum 20. Jahrhundert ergänzt. Wien 1995 (darin 10 Predigten von Heimb) · Lob- und Ehren-Rede, über die Wunderbare Beredsamkeit Des Heiligen Antonii Von Padua · Lehr-Rede über Wahrhafte Anbettung des Allerheiligsten Altars-Sacrament, nach dem Exempel deren dreyen heiligen Königen · Lehr- und Ehren-Rede über die gecrönte Treue der Heiligen Jungfrau und Martyrin Caeciliae.Literatur:
Watzl, Florian: Die Cistercienser von Heiligenkreuz, in chronologischer Reihenfolge nach den Quellen dargestellt, Graz 1898, S. 169–170 · Trausmuth, Gudrun: P. Theophil Heimb O.Cist.: Heiligenpredigten in Einzeldrucken (1747–1767), in: Joachim Werz (Hrsg.): Die Lebenswelt der Zisterzienser. Neue Studien zur Geschichte eines europäischen Ordens. Be&Be, Heiligenkreuz/Schnell und Steiner, Regensburg 2020, S. 447–478.Vorlage:Page.name: HEIMB, Theophil OCist (1706–1773) – Biographia Cisterciensis