Athanasius Hettenkofer
letzter Abt von Waldsassen 1793–1803
*
† 12. Juni 1803 Waldsassen
Athanasius Hettenkofer, geboren am 2. Dezember 1735 in Regenstauf in der Oberpfalz legte am 23. Dezember 1760 in der Zisterzienserabtei Waldsassen die Profess ab und feierte am 27. Dezember 1767 seine Primiz. Nach dem Tod seines Vorgängers Wigand Deltsch († 23. Sep. 1792) wurde er am 23. Mai 1793 unter dem Vorsitz von Abt Otto Doringer von Aldersbach und des Prälaten von Speinshart zum Abt gewählt und drei Tage später von Abt Doringer benediziert. Der Wahl vorausgegangen war eine mehrmonatige ’Belagerung’ der Abtei durch eine kurfürstlich-bayerische Kommission, die viele Originale und Manuskripte wegschaffte und erst nach Zahlung einer hohen Summe Bargeld an den Kommissar Pettschard die landesherrliche Erlaubnis zur Abtwahl gab.
Hettenkofer war der letzte Abt in Waldsassen. In seine Regierungszeit fielen die zunehmende finanzielle Belastung des Klosters durch die kurfürstliche Regierung in München und die Säkularisation Waldsassens am 10. Januar 1803, die er nicht lange überlebte. Er starb am 12. Juni 1803.
Da Gruftbestattungen in der Kirche verboten waren, wurde er auf dem allgemeinen Friedhof an der Egerer Straße bestattet. Am 4. Oktober 1857 wurden seine Gebeine in einer feierlichen Prozession unter der Ehrenbegleitung der Waldsassener Bürgerwehr in die Gruft überführt.
gge, Okt. 2011, rev. Juni 2018
Daten:
Prof.: 23. Dez. 1760; Prim.: 27. Dez. 1767; Abbas: el. 23. Mai 1793, ben. 26. Mai 1793.Literatur:
Binhack, Franz: Geschichte des Cistercienserstiftes Waldsassen unter Abt Athanasius Hettenkofer von 1800–1803, Programm des K. Gymnasiums Passau 1897 · Gernhardt, Ludwig: Zur Erinnerung an den Geburtstag des Abtes Athanasius Hettenkofer am 2. Dezember 1735, in: Die Oberpfalz 29 (1935) 229–231 · Treml, Robert: Die sechs Äbte von Waldsassen in der Barockzeit. In: Barockzeit zwischen Fichtelgebirge und Böhmerwald (= Heimat Landkreis Tirschenreuth 8), Pressath : Bodner, 1996, S. 30–54.Vorlage:Page.name: HETTENKOFER, Athanasius Ocist (1735–1803) – Biographia Cisterciensis