Hochgesang, Christoph

Christoph Hochgesang

Christoph Hochgesang

Abt des Zisterzienserklosters Kamenz in Schlesien 1625–1641

† 29. März 1641 Glatz [Kłodzko, Polen]

Christoph II. Kaspar Hochgesang, latinisiert Altisonans, wurde am 22. Mai 1625 zum Abt der Zisterzienserabtei Kamenz gewählt und am 24. Mai 1626 von Weihbischof Johann Balthaser Liesch von Hornau benediziert. Der Weihbischof hatte vor der Weihe Protest eingelegt, dass die Wahl gegen das Diözesanstatut von 1592 (Statuta synodalia, editio de Montbach, S. 223) vorgenommen worden wäre, wonach Wahlen ohne Beisein bischöflicher Kommissare ungültig seien.[1]

Abt Christophs Regierung, wenn man von einer solchen überhaupt sprechen kann, fiel ganz in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, unter dem Kamenz wegen seiner strategischen Lage mehr als die anderen Zisterzienserklöster Schlesiens zu leiden hatte. Wechselnde Kriegsvölker überschwemmten und verheerten Schlesien und machten auch vor Kamenz nicht Halt, das schon bei der Belagerung der Festung Glatz (1620–1622) durch die Anhänger des Winterkönigs schwere Schäden erlitten hatte. 1626/27 waren es durchziehende kaiserliche und sächsische Truppen, 1633 eine schwere Pestepidemie, die das Stiftsland ruinierten. Abt Christoph blieb, nachdem er am 9. September 1632 seine Konventualen, die er nicht mehr hatte ernähren können, mit einem Zeugnis entlassen hatte, mit drei Brüdern im Kloster zurück, war aber häufig gezwungen, vor herumziehenden Söldnern ins Gebirge zu flüchten.

Er starb am 29. März 1641 im Exil in Glatz. Der königliche Steuereinnehmer fand nach seinem Tod 28 Groschen in der Klosterkasse. Da keiner der drei verbliebenen Stiftsmitglieder die Abtwürde übernehmen wollte, ernannte Abt Arnold Freiberger von Leubus seinen Professen Simon Rüdiger zum Abt.

gge, Dez. 2016

  1. Kastner, August: Archiv für die Geschichte des Bisthums Breslau III, S. 111

Daten:

Abbas: el. 22. Mai 1625.

Literatur:

Frömrich, Gregor: Kurze Geschichte der ehemaligen Cistercienser Abtey Kamenz in Schlesien, Glatz 1817, S. 127–134 · Grüger, Heinrich: Schlesisches Klosterbuch: Kamenz. Augustiner-Propstei, dann Zisterzienserstift, in: Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau, Band 21, 1980, S. 84–109.

Zitierempfehlung: Hochgesang, Christoph, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 19.06.2018, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Hochgesang,_Christoph

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