Jacques Huteau OCSO
Mönch der Abtei Bellefontaine, Mitbegründer der Fondation des Monastères
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† 22. März 1991 Bégrolles-en-Mauges
Jacques Georges René Huteau wurde als achtes Kind einer tief religiösen Familie geboren, von der fünf zu Priestern oder Religiosen geweiht waren. Einer seiner älteren Brüder war unter dem Klosternamen Maurice ebenfalls Mönch in Bellefontaine, eine seiner Schwestern als Sr. Radegond Oberin der Barmherzigen Schwestern von Seez.
Er schloss sein Studium am kleinen Seminar in Fontgombault ab und trat dann im Alter von 17 Jahren in die Zisterzienserabtei strengerer Observanz („Trappisten“) Bellefontaine ein. Schon bald wurden ihm wichtige Ämter übertragen: 1930 wurde er stellvertretender Novizenmeister der Chornovizen und nach seinen feierlichen Gelübden im Dezember 1934 zum Brüdermagister ernannt. Nach Abschluss seines Militärdienstes wurde er 1936 zum Priester geweiht. Danach wurde er nach Solesmes geschickt, um gregorianischen Gesang zu studieren. Nach seiner Rückkehr nutzte er die erworbenen Kenntnisse zwölf Jahre lang als Kantor.
In den 1950er Jahren wurde Huteau der Sekretär von Abt Gabriel Sortais. In dieser Zeit vertrat er seinen Abt in mehreren Verhandlungen, bei denen es um die Regelung der sozialen Fürsorge (Krankenversicherung, Altersvorsorge) der Mönche in Frankreich ging. Im Laufe der Jahre war er mit den damit verbundenen Veränderungen und Informationen in vielen Religionsgemeinschaften und Klöstern vertraut. Außerdem verhandelte er im Namen der Mönche mit hohen Regierungsbeamten und Rechtsexperten. Zugleich war er von 1955 bis 1963 Kaplan der Trappistinnen von Notre-Dame des Gardes. Nachdem ihn seine Pflichten zunehmend an Paris gebunden hatten, erhielt er von seinem Abt die Erlaubnis, zunächst im Kloster der Trappistenschwestern in Laval zu leben und dann in das Kapuzinerkloster in Paris zu ziehen. Am 20. Februar 1969 wurde die Fondation des Monastères gegründet, um die Angelegenheiten der Klöster zu koordinieren, mit Huteau als ihrem ersten Sekretär und Schatzmeister.
Doch trotz der räumlichen Distanz zu seinem Kloster blieb Huteau durch und durch ein Trappistenmönch und pflegte durch Korrespondenz engen Kontakt zu seinem Abt Emmanuel Coutant.
1986 kehrte er nach Bellefontaine zurück, wo er aufgrund seines sich verschlechternden Gesundheitszustands seine letzten Jahre auf der Krankenstation verbrachte. Er starb dort am 22. März 1991 und wurde auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.
Tibor Halász, April 2024
Literatur:
Avignon, Pierre: Le Père Huteau, un moine en mission, in: Les Amis des Monastères. No. 196 (Okt. 2018), S. 17–22.Vorlage:Page.name: HUTEAU, Jacques OCSO (1911–1991) – Biographia Cisterciensis