Kádár, László

Gábor László Kádár OCist

Gábor László Kádár OCist

Zisterzienser der Abtei Zirc; Bischof von Veszprém 1975–1978, Erzbischof von Eger 1978–1986

* 02. Sep. 1927 Eger
† 20. Dez. 1986 ebd.

Gábor Kádár, Taufname László, wurde als Sohn von László Kádár und Klára Mártonffy in Eger geboren, in eine Familie mit elf Kindern. Die ersten vier Gymnasialjahre absolvierte er am Zisterziensergymnasium in Eger, die fünfte bis siebte Klasse wegen der Versetzung seines Vaters am staatlichen Gymnasium in Szatmárnémeti. Die achte Klasse und das Abitur machte er wieder in Eger.

Am 4. September 1945 als Novize in die Zisterzienserabtei Zirc eingetreten, legte er am 5. September 1946 die zeitliche Profess ab und absolvierte bis 1950 sein theologisches Studium in Zirc. Am 18. Februar 1950 legte er hier die feierliche Profess ab. Die Priesterweihe empfing er am 16. Juni 1950 in der Dominikanerkirche von Budapest durch Bertalan Badalik OP, Bischof in Veszprém.

Er war bereit, Geschichtslehrer zu werden, hatte aber aufgrund der Ordensauflösung durch die Kommunisten keine Gelegenheit dazu. Daher wurde er von der Erzdiözese Eger für den priesterlichen Dienst angestellt: er war Kaplan und Kantor in Felsőtárkány bei Eger (1950–1960), danach von 1960 bis 1965 Kaplan in Bélapátfalva, wo im Mittelalter auch eine Zisterzienserabtei bestanden hatte, deren Abteikirche das einzige erhaltene mittelalterliche Zisterziensergebäude in Ungarn ist. Danach zog er nach Eger, wo er zunächst Kaplan und dann Sekretär des Erzbischofs wurde (bis 1968). Sein Bischof schickte ihn daraufhin nach Paris, wo er bis 1970 am Institut Catholique Kirchengeschichte und Kunstgeschichte studierte. Nach seiner Rückkehr nach Ungarn wurde er erneut für zwei Jahre erzbischöflicher Sekretär in seiner Heimatstadt.

Am 8. Februar 1972 ernannte ihn Papst Paul VI. mit dem Titularsitz Saetabis zum Weihbischof in Veszprém. Am 16. März 1972 wurde er in der Hl. Stephan-Basilika in Budapest von Erzbischof József Ijjas von Kalocsa zum Bischof geweiht, gemeinsam mit Alfonz Árpád Fábián OPraem, Károly Klempa OPraem und László Lékai, dem späteren Kardinal. Assistenten waren József Cserháti, Bischof von Pécs und József Bánk, Bischof von Vác. Sein Motto: Fidelitas in ministerio Christi.

Ab 2. Februar 1974 wurde er Apostolischer Administrator von Veszprém, am 10. Januar 1975 Diözesanbischof ebenda. In Veszprém ließ er die Innenmalerei, Orgel, Beleuchtung und Heizung der Kathedrale renovieren und im Chorraum einen neuen Altar und ein neues Chorgestühl installieren. In der bischöflichen Residenz ließ er eine Zentralheizung einbauen und begann mit der kompletten äußeren Renovierung des Palais. 1975 bestellte er seine Mitbruder und Mitprofessen Szilveszter Liska zum Pfarrer von Zirc, so dass die Stadt nach vielen Jahren wieder einen Zisterzienserpfarrer bekam.

Am 2. März 1978 wurde er vom Heiligen Stuhl zum Erzbischof von Eger ernannt. Heimgekehrt in seine Heimatstadt, setzte er sich mit all seinen Kräften für das Wohl der ihm Anvertrauten ein, auf den Schutz der seligen Jungfrau Maria vertrauend, deren mütterliche Fürsprache er stets mit inniger Hingabe für sich und seine Umgebung suchte.[1] Während seiner Amtszeit als Erzbischof wurden auf dem Gebiet der Erzdiözese acht Kirchen errichtet. Er kümmerte sich auch um die Renovierung der Egerer Kathedrale und des Bischofspalastes. Außerdem veröffentlichte er ein Gedenkbuch zu Ehren des ersten Zisterzienser-Erzbischofs von Eger, László János Pyrker.

Im Frühjahr 1986 stellte man fest, dass er an Krebs erkrankt war. Obwohl er auch in den USA mit Hilfe seiner Mitbrüder von Dallas behandelt wurde, erlag er schließlich seiner Krankheit. Sein Mitbruder und Sekretär Jusztin Lékai war dabei die ganze Zeit an seiner Seite. Er starb am 20. Dezember 1986 in Eger und wurde am 29. Dezember in der Krypta der Kathedrale beigesetzt.

Tibor Halász, Dez. 2022

  1. Szolgálat 74 (1987/2.), S. 94.

Daten:

Vest.: 4. Sept. 1945; Prof.: 5. Sep. 1946, 18. Feb.1950; Sac.: 16. Juni 1950; Ep. Aux.: nom. 8. Feb. 1972, ord. 16. März 1972; Ep. (Veszprém): nom. 7. Jan. 1975; Archiep.: (Eger) nom. 2. März 1978; Dev.: Fidelitas in ministerio Christi.

Zitierempfehlung: Kádár, László, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 13.12.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/K%C3%A1d%C3%A1r,_L%C3%A1szl%C3%B3