Georg Köhler
Abt des Zisterzienserklosters Kamenz in Schlesien 1529–1557
† 16. Nov. 1557 Neiße [Nysa, Polen]
Georg Köhler, aus Brixen[1], war Kornmeister und vier Jahre Pfarrer in Baitzen [Byczeń], ehe er zum Abt des Zisterzienserklosters Kamenz gewählt wurde. Zu seiner Wahl am 24. September 1529 hatte sich Herzog Karl I. von Münsterberg-Oels persönlich im Stift eingefunden.
Abt Georg hatte die große Aufgabe, das 1524 abgebrannte Kloster wieder aufzubauen. Da die Wirtschaftskraft des durch Unglücksfälle, Brände, Plünderungen und Kriegsereignisse verarmten Stiftes zur Finanzierung des Baus nicht ausreichte, verkaufte er zu diesem Zweck das Vorwerk Banau bei Wartha [Bardo] und die Scholtisei und den Kretscham in Heinrichswalde, außerdem einen Teil des Kirchensilbers. Unterstützung leistete der Herzog, der die Untertanen der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer anwies, den Kirchenzehnten und den Bischofsvierdung an das Kloster abzuliefern.
Es gelang dem Abt, das Stiftsgebäude bis unter das Dach wiederherstellen zu lassen. Die Fertigstellung geschah erst unter seinem Nachfolger Simon Neumann. Abt Georg starb am 16. November 1557 in Neiße. Nach seinem Tod erschien der königliche Hauptmann von Frankenstein, Heinrich von Hohberg, im Stift und beschlagnahmte im Auftrag des Statthalters von Böhmen, Erzherzog Ferdinand, den Nachlass des Abtes (Frömrich).
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- ↑ Vielleicht eine Verwechslung mit Brietzen [Brzyków]?
Daten:
Abbas: el. 24. Sep. 1529.Literatur:
Frömrich, Gregor: Kurze Geschichte der ehemaligen Cistercienser Abtey Kamenz in Schlesien, Glatz 1817, S. 111–113 · Grüger, Heinrich: Schlesisches Klosterbuch: Kamenz. Augustiner-Propstei, dann Zisterzienserstift, in: Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau, Band 21, 1980, S. 84–109.Vorlage:Page.name: KÖHLER, Georg OCist († 1557) – Biographia Cisterciensis