Keplinger, Ludwig

Ludwig Keplinger
Foto: Stift Schlierbach

Ludwig Keplinger OCist

Zisterzienser des Stiftes Schlierbach; Gymnasialdirektor, Historiker

* 24. Mai 1936 Waldkirchen am Wesen
† 14. Mai 2013 Schlierbach

Ludwig Keplinger, Taufname Friedrich, wurde am 24. Mai 1936 in Waldkirchen am Wesen geboren, übersiedelte mit der Familie nach Helfenberg und Linz, wo er die Volks- und Hauptschule besuchte. 1950 wechselte er in die Oberstufe des Gymnasium Schlierbach und trat 1955, gleich nach der Matura, in das Noviziat ein und legte 1956 die Ordensprofess ab. Nach dem Studium in Innsbruck (1956–1960) und Rom (1960–1961, Sant’Anselmo) wurde er 1961 in Schlierbach von Diözesanbischof Dr. Franz Zauner zum Priester geweiht. Danach studierte er an der Universität Wien Geographie und Geschichte für das Lehramt. 1967 wurde er dort zum Doktor der Philosophie promoviert. Nach der Lehramtsprüfung 1968 unterrichtete er am Gymnasium Schlierbach und war Präfekt im Internat.

Mit 15. Juli 1973 übernahm er das Amt des Direktors der Schule, das er 23 Jahre, bis zum 31. Juli 1996, innehatte. In seine Zeit fielen richtungweisende Veränderungen am Gymnasium. Er baute einen neusprachlichen Zweig auf und öffnete die Schule 1977 für Mädchen und externe Schüler, was einen deutlichen Schülerzuwachs brachte. Neben diesen inhaltlichen Veränderungen wurde die Generalsanierung des Schulgebäudes in Angriff genommen, die Räume der landwirtschaftlichen Fachschule (für die ein Neubau errichtete wurde) in das Gymnasium integriert, der Dachboden zu Internatsräumen ausgebaut und der neue Turnsaal errichtet. Aus einer kleinen Internatsschule mit fünf Klassen wurde so ein neusprachliches Gymnasium mit 19 Klassen und 450 Schülern.

Nach seiner Pensionierung wurde Keplinger im Herbst 1996 Seelsorger der Kaplanei Inzersdorf. Nach mehreren schweren Operationen und einem langen Krankenhausaufenthalt zu Beginn des Jahres 2013 auf eigenen Wunsch ins Kloster zurückgekehrt, starb er dort am Dienstag, dem 14. Mai 2013 und wurde am Pfingstmontag, 20. Mai 2013, auf dem Ortsfriedhof Schlierbach beigesetzt.

Neben seiner Tätigkeit als Gymnasiallehrer und Schulleiter widmete sich Ludwig Keplinger intensiv der Erforschung der Ordens- und Hausgeschichte, über die er auch immer wieder publizierte. Er arbeitete an der Dokumentation der Sehenswürdigkeiten des Klosters, gab die Stiftsführer heraus und bereitete ein Professbuch vor. Auch an der Jubiläumsausstellung 2005 war er maßgeblich beteiligt.

In Anerkennung seiner Tätigkeit wurde er 1990 mit dem Titel Hofrat geehrt. Außerdem wurde er zum Konsistorialrat ernannt und erhielt das Goldene Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich. Von der Gemeinde Inzersdorf erhielt er am 22. Jänner 2011 das Silberne Ehrenzeichen.

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Daten:

Vest.: 1955; Prof.: 1956; Sac.: 1961.

Werke:

Bibliographie.

Literatur:

Parte · P. Ludwig Friedrich Keplinger O.Cist. (1936–2013) †, in: Analecta Cisterciensia 64 (2014) 424–425 [Nachruf].

Normdaten:

GND: 130095893 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Keplinger, Ludwig, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 6.02.2015, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Keplinger,_Ludwig

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