Klinkenberg, Bernhard

Bernhard Klinkenberg

Bernhard Klinkenberg

Wiederbegründer der Abtei Val-Dieu

~ 0 8. Juli 1770 Aachen
† 29. April 1845 Val-Dieu, Visé, Belgien

Bernhard Klinkenberg, Taufname Johann Werner, wurde am 8. Juli 1770 in der Aachener Pfarrei St. Foillan getauft. Er trat am 3. November 1789, nachdem er wegen seiner deutschen Staatsangehörigkeit bei den Benediktinern in Stavelot abgewiesen worden war, in die Abtei Val-Dieu bei Visé in Belgien ein und legte dort am 14. März 1791 die Profess ab. Am 21. September 1793 wurde er zum Priester geweiht.

Nach der Schlacht bei Fleurus am 26. Juni 1794 floh Klinkenberg mit den Mitbrüdern vor den heranrückenden französischen Revolutionstruppen über den Rhein (19. Sept. 1794), zunächst nach Aachen, wo sie mit ihrem später abgereisten Abt Jacques Uls zusammentrafen, dann über Oberhausen, Essen und Bochum bis nach Witten (Schloss Steinhausen), wo sie sich vorerst niederließen. Nach siebenmonatiger Abwesenheit konnten die Mönche zurückkehren und lebten gegen Zahlung einer Miete bis zum 7. Mai 1798 in den Gebäuden der 1796 aufgelösten Abtei. Bernhard Klinkenberg ging 1802 als Verwalter auf das Gut Abshoven bei Munstergeleen und wurde im August 1812, inwischen Diözesangeistlicher, zum Kaplan in Oirsbeek und 1818 in Munstergeleen bestellt. Von 1831 bis 1844 war er Pfarrer in Schinveld bei Sittard.

Klinkenberg war unablässig bemüht, durch Vorstellungen bei Papst Pius VII. und dem Lütticher Bischof van Bommel seine Rückkehr nach Val-Dieu zu erwirken. Seine Bemühungen wurden von einigen einflussreichen Persönlichkeiten unterstützt, die auch im Mai 1840 von den Erben des letzten Abtes Jacques Uls das Kloster mit der 1839 eingestürzten Kirchenruine für 20,000 Francs zurückkauften.

Am 19. November 1844 vom Apostolischen Visitator der klösterlichen Orden in Belgien[1] zum Superior des wiedererstandenen Klosters Val-Dieu ernannt, wurde Klinkenberg am 24. Januar 1845 feierlich in Val-Dieu eingeführt. Er überlebte seine Installation nur wenige Monate, denn schon am 29. April desselben Jahres starb er. Er wurde im Kapitelsaal begraben.

Den Fortbestand des Klosters hatte Klinkenberg durch die Aufnahme von drei Mönchen und einem Novizen aus der Abtei Bornem gesichert[2]. Sein einzig noch lebender Mitbruder der alten Abtei hatte seine Pfarrstelle in Aubin-Neufchâteau nicht verlassen wollen. Klinkenbergs Nachfolger als Superior wurde Eugen Michielsens († 1857); dessen Nachfolger Andreas Beeris erhielt 1891 wieder die Abtwürde.

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  1. Franciscus Corselis (1767–1853), Generalvikar des Bistums Brügge.[1]
  2. Es waren dies Eugen Michielsens, Andreas Beeris und Bartholomeus Vandenbroeck, der aber nach einiger Zeit wieder nach Bornem zurückkehrte. Der Novize war der Abbé Etienne Burgers, der Lehrer im Mädchenpensionat Val-Dieu gewesen war. Auch er verließ Val-Dieu nach Klinkenbergs Tod.

Daten:

Vest.: 25. Nov. 1789; Prof.: 14. März 1791, 17. Juni 1792; Sac.: 21. Sept. 1793, Sup.: 19. Nov. 1844.

Literatur:

Nieuw Nederlands Biografisch Woordenboek, Deel 2, S. 685–686 (Fruytier) · Aus Aachens Vorzeit. Mittheilungen des Vereins für Kunde der Aachener Vorzeit, Band 15, Aachen 1902, S. 122–124· Vandekerckhove, Antoine: Histoire de l'abbaye du Val-Dieu a travers les siecles. 1215–1954. 2. ed. Dison 1954, p. 286–290.

Zitierempfehlung: Klinkenberg, Bernhard, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 18.12.2014, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Klinkenberg,_Bernhard

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