Kohout-Berghammer, Bernhard

Bernhard Kohout-Berghammer
Foto: Stift Schlierbach

Bernhard Kohout-Berghammer

17. Abt des Zisterzienserstiftes Schlierbach 1983–1998

* 01. Juli 1930 Vöcklabruck
06. Jan. 2017 Kirchdorf an der Krems

Rudolf Maria Kohout wurde am 1. Juli 1930 in Vöcklabruck geboren. Nach dem frühen Tod seiner Eltern wurden er und seine Geschwister Hans und Maria 1946 von den Eheleuten Karoline und Josef Berghammer aus Thalheim bei Wels adoptiert. Seine Schulzeit wurde unterbrochen als er 1945 mit 14 Jahren zum Volkssturm in Linz einrücken musste. Nach dem Krieg besuchte er das Obergymnasium in Kremsmünster, wo er 1949 maturierte. Nach der Matura studierte er Theologie in Linz und wurde am 29. Juni 1953 zum Priester geweiht. Wenige Wochen später, am 15. August 1953, trat er in das Zisterzienserstift Schlierbach ein, wo er den hl. Bernhard von Clairvaux zum Namenspatron erhielt.

Dem Noviziat folgte ein Aufbaustudium der Theologie in Rom sowie das vierjährige Lehramtsstudium für Latein und Griechisch in Innsbruck. Von 1959 bis 1991 unterrichtete P. Bernhard diese Fächer am Stiftsgymnasium Schlierbach. Mehrere Jahre war er auch Präfekt im Internat, in der Ordensgemeinschaft auch Subprior, Novizenmeister und Klerikermagister. Von 1979 bis 1983 war er Seelsorger in der Pfarre Schlierbach.

Am 19. Mai 1983 zum 17. Abt des Klosters Schlierbach gewählt, empfing er am 5. Juli 1983 durch Bischof Maximilian Aichern OSB die Abtbenediktion. In seine Amtszeit fielen wichtige Restaurierungsarbeiten und der Bau der Schaukäserei. Sein Hauptanliegen war aber die spirituelle Formung des Konvents. Er war ein gefragter Exerzitienbegleiter und Prediger. Der Orden wählte ihn zum 1. Assistenten der österreichischen Zisterzienserkongregation.

Nachdem er Ende Juni 1998 sein Amt als Abt aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt hatte, war er von Herbst 1999 bis Ostern 2000 Spiritual des neu errichteten Zisterzienserinnenklosters Helfta in Sachsen und vom 12. Oktober 2001 bis zum 22. Februar 2013 Schwesternseelsorger bei den Franziskanerinnen in Vöcklabruck. Nach Schlierbach zurückgekehrt, nahm er bis zum Nachlassen seiner körperlichen und geistigen Kräfte am Leben der Klostergemeinschaft teil. Nach einem Sturz vor Weihnachten 2016 wurde er ins Krankenhaus Kirchdorf gebracht, wo er am 6. Jänner 2017 verstarb. Am 13. Jänner 2017 wurde er in der Gruft des Klosters beigesetzt.

Als Altphilologe übersetzte Kohout-Berghammer wesentliche Texte der Ordensväter wie Bernhard von Clairvaux, Guerric von Igny, Wilhelm von Saint-Thierry und Isaak von Stella. Für sein Wirken wurde er von der Diözese Linz mit den Titeln Geistlicher Rat und Konsistorialrat ausgezeichnet. Der Bundespräsident verlieh ihm 1985 den Titel Oberstudienrat. Das Land Oberösterreich zeichnete ihn im Mai 1997 mit dem Silbernen Ehrenzeichen und die Gemeinde Schlierbach 1999 mit dem Ehrenring aus.

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Daten:

Sac.: 29. Juni 1953; Vest.: 14. Aug. 1953; Prof.: 15. Aug. 1954; Abbas: el. 19. Mai 1983, ben. 5. Juli 1983, res. 30. Juni 1998.

Auszeichnungen:

Silbernes Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich (1997) · Ehrenring der Gemeinde Schlierbach (1999).

Werke:

Die Zisterzienser: Entstehung, Spiritualität, Geschichte: Ein Überblick, in: Keplinger, Ludwig (Hg.): Zisterzienser in Österreich, Salzburg 2004, S. 7–22.

Literatur:

Nachruf · Autobiographische Notizen.

Normdaten:

GND: 1116529858 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Kohout-Berghammer, Bernhard, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 16.01.2017, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Kohout-Berghammer,_Bernhard

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