Die Kongregation der Krone von Aragon lat. Congregatio Coronæ Aragonum, ist ein Zusammenschluss mehrerer selbständiger Zisterzienserklöster der allgemeinen Observanz (OCist) in Spanien.
Geschichte
Die aragonesische Zisterzienserkongregation wurde von Papst Paul V. mit dem Breve Pastoralis officii am 19. April 1616 kanonisch errichtet. Das Generalkapitel des Zisterzienserordens hatte den Zusammenschluss der Klöster in Aragon bereits 1613 genehmigt.
Die Kongregationsbildung war eine langsame Entwicklung, die 1418 von Morimond aus begann. Dessen Abt schickte eine Kommission nach Poblet, um die Klöster der iberischen Halbinsel zu visitieren und deren Unabhängigkeitsbestrebungen eine gewisse Grenze zu setzen. 1561 wurde in Saragossa ein Kapitel abgehalten, das die Vereinigung zwischen den Äbten der Krone von Aragon und Navarra beschloss und König Philipp II. von Spanien bestätigte im selben Jahr die Bildung einer unabhängigen Kongregation nach dem Vorbild der Kongregation von Kastilien.
Diese Kongregation genoss eine gewisse Selbständigkeit, obwohl sie manche Bindungen an den Orden wahrte: die Verpflichtung zur Teilnahme am Generalkapitel, das Recht der Visitation durch den Generalabt, die Abgaben zugunsten des Ordens. Die Amtszeit der Äbte wurde zeitlich begrenzt, und alle vier Jahre fanden Kapitel statt; man schaffte die Filiationen ab und ernannte Definitoren, Visitatoren und einen Generalvikar. Der Widerstand bestimmter Klöster musste überwunden werden, vor allem der der Königlichen Abtei Poblet, die schließlich gezwungen wurde, sich dem Vorhaben anzuschließen.
1626 veröffentlichte das Provinzkapitel von Rueda die Konstitutionen der Kongregation, die mit wenigen Abweichungen bis zu ihrem Ende gültig blieben. 1634 schlossen sich die Klöster von Navarra endgültig der Kongregation an. Mitglieder der Kongregation waren vier aragonesische Klöster (Veruela, Rueda, Piedra und Santa Fe), vier katalanische (Poblet, Santa Creus, Escarp und Labais), zwei von Valencia (Valldigna und Benifassar), La Real auf Mallorca und fünf navarresische Klöster (Fitero, La Oliva, Leire, Iranzu und Marcilla). Diesen 16 Häusern schlossen sich neun Frauenklöster an: Trasobares, Casbas und Santa Lucia in Aragon, Valbona, Valdoncella, Sant Hilari und Cadins in Katalonien, La Zaidia in Valencia und Tulebras in Navarra.
Die Männerklöster wurden 1835 im Zuge der Desamortisation aufgehoben; der letzte Generalvikar, Bruno Lafuente, starb 1887. Die Kongregation wurde von den Nonnenklöstern und seit 1940 auch von der wiedererrichteten Abtei Poblet weitergeführt. Am 16. Juli 1987 wurde sie wiederbegründet.
Gegenwart
Zu Kongregation gehören heute die Abtei Poblet, das Priorat Solius und die Zisterzienserinnenabteien Vallbona und Valldonzella. Präses ist der Abt von Poblet, derzeit Octavi Vilà i Mayo.
gge, Mai 2020