Krušić, Juraj

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Juraj Krušić

Abt von Pilis, Bischof von Trebinje-Mrkan

† 18/21. Dez. 1513 Ragusa (heute Dubrovnik, Kroatien)

Juraj oder Đuro Krušić – in einigen Dokumenten als Georgio de Cruce oder di Croxe bezeichnet – wurde in Ragusa, einem Stadtstaat an der Adriaküste, geboren. Über seine Jugend wissen wir nur, dass er sein Universitätsstudium in Italien abschloss. In den Jahren 1466 und 1469 übernahm er eine politische Rolle in seiner Heimatstadt. 1466 wurde er in den Großen Rat von Dubrovnik aufgenommen und 1469 war er einer der sechs Konsuln.

Um 1470 kam er nach Ungarn, wo er vermutlich Mitglied des Zisterzienserordens in der Abtei Pilis wurde. 1471 wurde er Abt des Klosters. Vermutlich spielte dabei auch sein gutes Verhältnis zu König Matthias I. eine Rolle. Im selben Jahr beauftragte ihn das Generalkapitel gemeinsam mit Leonhard, dem Abt von Klostermarienberg, mit der Reformation der ungarischen Abteien.

Während seiner Zeit als Abt hatte er zahlreiche Rechtsstreitigkeiten mit benachbarten Grundbesitzern und Adligen über die Ländereien der Abtei. In den Quellen erscheint Krušić jedoch als eher streitsüchtiger Mann, der in Konflikte mit mehreren anderen Ordengemeinschaften verwickelt war.

Zugleich verfügte das Kloster zu Beginn seines Abtsdienstes über ausreichendes Personal, da er 1474 einen Beichtvater für Kloster Veszprémvölgy entsenden konnte. Später änderte sich dies jedoch in eine negative Richtung. Nachdem König Matthias daher das Generalkapitel um eine Reform der Zisterzienserklöster in Ungarn gebeten hatte, trat vermutlich Abt Juraj entweder zurück oder wurde seines Amtes enthoben. Zuletzt wurde er im Januar 1480 als Abt von Pilis aufgeführt, später im Jahr wird der bisherige Prior von Ebrach, Jodok Rösner, als Abt des Klosters aufgeführt.

Der König machte dies jedoch wett, denn 1488 trat er als Kommendatarabt an der Spitze der Benediktinerabtei in Dunaföldvár auf.Als das Kloster 1490 angegriffen und geplündert wurde, beteiligte er sich aktiv an der Verteidigung. Allerdings geriet er auch hier in Konflikte mit seiner Umgebung und seinen Nachbarn und kehrte nach dem Tod des Königs in seine Heimat zurück. Der Senat von Ragusa ernannte ihn am 1. Dezember 1492 zum Bischof von Trebinje-Mrkan, was am 15. Juli 1493 von Papst Alexander VI. bestätigt wurde (damals war er Abt des Zisterzienserklosters St. Peter in der Diözese Pečs). Er war der dritte Zisterzienser in der Leitung des Bistums; auch Giovanni de Mobili und Matthias Hohenmaut, die in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts den Bischofstitel innehatten, waren Mitglieder des Ordens gewesen. Von 1505 an leitete Krušić als Generalvikar des Erzbischofs Giuliano Maffei OFM die Erzdiözese Dubrovnik.

Gemäß seinem Testament vom 20. Oktober 1511 hinterließ Krušić dem Bistum ein Haus und den Dominikanern und Franziskanern von Ragusa seine persönliche Bibliothek. Er starb zwischen dem 18. und 21. November 1513 und wurde in der (1667 durch ein Erdbeben zerstörten) Kapelle St. Simon in Ragusa beigesetzt. Seine Trauerrede hielt Ilija Crijević.

Tibor Halász, Juni 2024


Literatur:

Békefi, Remig: A pilisi apátság története I. Pécs, 1891 · Csóka, Lajos: Szent Benedek fiainak világtörténete II. Budapest, 1969. S. 651 · Sivrić, Marijan: Oporuke biskupa Trebinjsko-Mrkanske biskupije od 14. do 18. stoljeca. S. 83–87 · KRUSIĆ, Juraj. Hrvatski biografski leksikon (1983–2024), mrežno izdanje. Leksikografski zavod Miroslav Krleža, 2024. Pristupljeno 27. Juni 2024. [1].

Zitierempfehlung: Krušić, Juraj, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 27.06.2024, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Kru%C5%A1i%C4%87,_Juraj

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