Johannes Kruse
37. Abt des Zisterzienserklosters Amelungsborn 1629–1632
† 4. Okt. 1636
Der 1601 zum Priester geweihte Johannes Kruse (Crusius) aus Meschede, seit 1595 Professe der Zisterzienserabtei Bredelar, war unter Abt Johannes Steinfurt Kaplan. 1601 bis 1610 und dann wieder von 1616 bis 1627 wird er als Kellner (Cellerar) genannt.
Anfang Mai 1629 von Abt Martin Boeßfeldt mit den Mönchen Dietrich Heppelmann, Georg Veltmann und Heinrich Swefferi in das ausgeplünderte[1], in der Reformation protestantisch gewordene Kloster Amelungsborn geschickt und als Abt eingesetzt, konnte er sich dort aber nur bis 1632 halten, als kaiserliche Truppen unter Tilly ihn zwangen, das Kloster zu verlassen. Danach sei das Kloster wieder von Protestanten besetzt worden.
Der vertriebene Abt ging zunächst nach Bremen und starb, nach Mahrenholz (S. 156–160), 1638 „in großer armut und elend“. Nach Müller starb er am 4. Oktober 1636 und wurde im Bredelarer Priorenchor begraben.
gge, Jan. 2020
- ↑ In Amelungsborn war während der Kipper- und Wipperjahre eine herzogliche Münze eingerichtet worden. Der Kapitelsaal war Pferdestall, die Bibliothek ausgeraubt, Altarplatten dienten als Fußbodenbelag.
Daten:
Abbas: nom. Mai 1629.Literatur:
Müller, Helmut: Das Bistum Paderborn 1: Die Zisterzienserabtei Bredelar (Germania Sacra. Dritte Folge 6), Berlin/Boston: De Gruyter, 2013, bes. S. 348–349. ISBN 978-3-11-027726-5 · Seibrich, Wolfgang: Gegenreformation als Restauration. Die restaurativen Bemühungen der alten Orden im Deutschen Reich von 1580–1648 (= Beiträge zur Geschichte des Alten Mönchtums und des Benediktinertums 37). Münster: Aschendorff, 1990, S. 239–240. ISBN 978-3-402-03972-4 · Mahrenholz, Christhard: Studien zur Amelungsborner Abtsliste II. In: Jahrbuch der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte 65 (1967).Vorlage:Page.name: KRUSE, Johannes OCist († 1636) – Biographia Cisterciensis