Kuno von Megara

Kuno von Megara

Kuno von Megara

Zisterzienser der Abtei Altenberg; Weihbischof

† Sep. 1366 Altenberg

Kuno (Cono) oder Konrad, Professe der Zisterzienserabtei Altenberg, war nacheinander Weihbischof in Hildesheim (seit 1324), Köln (Utrecht), Kammin und Lüttich (1339). Die Daten der Ernennung und der Weihe zum Bischof von Megara in Graecia (Magaricensis) sind unbekannt.[1][2] Von Bischof Kuno sind mehrere Amts- und Weihehandlungen überliefert.

Am 22. Juni 1319 weiht er auf Bitten des Hauptmanns Nikolaus von Luneborch (Lüneburg) den Fremdenfriedhof auf der Insel Neuwerk.[3][4] Am 28. Oktober 1320 erteilt er den Besuchern der Cäcilienkapelle in Goslar im Bistum Hildesheim einen Ablass.[5]

Am 3. August 1325 gewährt er als Vertreter in spiritualibus des Hildesheimer Bischofs Otto von Woldenberg allen, die das Kloster Michaelstein (bei Blankenburg im Harz) und die Volkmann-Kapelle neben dem Kloster besuchen, vierzig Tage Ablass.[6] Am 16. März 1326 (Palmsonntag) weiht er in Altenberg als Generalvikar des Erzbischofs Heinrich von Köln den Dreikönigsaltar und zwei Glocken und gewährt einen Ablass.[7]

+ Sigillum fratris Cononis dei gratia episcopus Magaricensis

Am 2. März 1335 transsumiert (beglaubigt) er in Vertretung des Bischofs Friedrich von Eickstedt von Cammin im Zisterzienserkloster Dargun zwei Urkunden des Fürsten Heinrich von Meklenburg und des Rats der Stadt Gnoien von 1307 über den Verkauf der Hochgerichtsbarkeit in Walkendorf und andern Dörfern an das Kloster Dargun (vgl. MUB 4797, 4798).[8] Am 3. März 1335 bestätigt er, dass er am 17. Februar den Friedhof und den Ambitus, am 24. Februar drei Altäre, am 25. Februar einen Altar und am 27. Februar einen Altar im Kloster Dargun geweiht habe, und verleiht diesen Altären einen Ablass (MUB 5571).[9] Danach weiht er die neuerbaute Kirche in Güstrow.[10]

Am 22. Januar 1342 rekonziliiert er die Kirche in Egmond im Bistum Utrecht und weiht am selben Tag einen Altar und die Sakristei. Kurz danach, am 18. März 1342, tritt er in St. Truien im Bistum Lüttich als Weihbischof in Erscheinung.[11]

Seinen Lebensabend verbrachte Kuno in Altenberg, wo er im September 1366 starb.[12]

gge, Dez. 2017

  1. Nach Eubel, Hierarchia catholica, ist die Zuordnung zum Titularbistum Megara zweifelhaft. Er nennt ab dem 20. Juni 1651 den Karmeliten Heinrich von Volkach († 27. Okt. 1359), Weihbischof in Regensburg, als Titularbischof von Megara.
  2. Zum Bistum Megara vgl. Giorgio Fedalto: La Chiesa Latina in Oriente. Bd. II. Hierarchia Latina Orientis, Mazziana, Verona, 1976, S. 150: Liste der lateinischen Bischöfe von Megara.
  3. Nirrnheim, Hans: Hamburgisches Urkundenbuch, Band 2, Nr. 445. Perthes, Besser & Mauke, 1939, S. 342–343.
  4. Wohl im Auftrag des Administrators im Erzbistum Bremen, Johann von Lüneburg.
  5. Dolle, Josef; Baumann, Walter (Hrsg.): Urkundenbuch des Klosters Walkenried Bd. 2: von 1301 bis 1500. Hannover: Verlag Hahnsche Buchhandlung 2008, Nr. 965. [1]
  6. Hoogeweg, Hermann: Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim und seiner Bischöfe 1310–1340, Teil 4, Nr. 845, Hannover: Hahn, 1905, S. 462.
  7. Mosler, Hans: Das Erzbistum Köln 1: Die Cistercienserabtei Altenberg (Germania Sacra Neue Folge 2), Berlin/New York: De Gruyter, 1965, S. 18.
  8. Unter den Zeugen war auch ein Mönch Gottfried aus dem Kloster Altenberg („Gottfridus de Nunnenberch, monachus in Veteri Monte, ordinis Cisterciensis, Coloniensis diocesis“), vielleicht Gottfried von Wevelinghoven, vorher Domherr in Köln, vgl. Mosler, S. 217.
  9. Mecklenburgisches Urkundenbuch, Band 8, 1329–1336, Nr. 5571. Schwerin: Stiller, 1873, S. 495–496.
  10. Lisch, Georg Christian Friedrich: Die Domkirche zu Güstrow, in: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 35, Schwerin 1845, S. 177–178.
  11. Weijling, J.F.A.N.: Bijdrage tot de geschiedenis van de wijbisschoppen van Utrecht tot 1580. Utrecht: Van Rossum, 1951, S. 153–154
  12. Diese Angabe wird von Berlière bezweifelt, da schon am 20 Juni 1351 der Karmelit Heinrich von Volkach, Weihbischof in Regensburg, zum Bischof von Megara ernannt wurde.

Literatur:

Mosler, Hans: Das Erzbistum Köln 1: Die Cistercienserabtei Altenberg (Germania Sacra Neue Folge 2), Berlin/New York: De Gruyter, 1965, S. 18, 89, 150, 217 · Weijling, Johannes Franciscus Antonius Nicolaas: Bijdrage tot de geschiedenis van de wijbisschoppen van Utrecht tot 1580. Utrecht: Van Rossum, 1951, S. 54, 153–154 · Eubel, Konrad: Hierarchia catholica medii et recentioris aevi, Band 2: 1431–1503, 2. Auflage 1914, S. 333, FN 2 · Gatz, Erwin [Hrsg.]: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198 bis 1448. Berlin, 2001 (führt ihn nur in den Weihbischofslisten von Bremen, Hildesheim, Köln, Lüttich und Kammin).

Zitierempfehlung: Kuno von Megara, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 2.02.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Kuno_von_Megara

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