Kassian Lauterer OCist
52. Abt der Territorialabtei Wettingen-Mehrerau 1968–2009
* 29. Jan. 1934 Bregenz
† 19. Okt. 2022 ebd.
Kassian Lauterer, Taufname Otto, dritter Sohn des Postangestellten Peter Lauterer, besuchte das Gymnasium der Abtei Mehrerau und trat nach der sechsten Gymnasialklasse in das Noviziat ein. Zu Ehren des verstorbenen Abtes Kassian Haid erhielt er den Ordensnamen Kassian. Er studierte Theologie, zunächst an der Theologischen Lehranstalt der Abtei, von 1955 an in Freiburg (Schweiz) und wurde am 6. August 1957 durch DDr. Bruno Wechner, Generalvikar und Weihbischof in Feldkirch, in der Abteikirche Mehrerau[1] zum Priester des Zisterzienserordens geweiht.
1960 in Freiburg zum Doktor der Theologie promoviert, wurde er nach bestandener Lehramtsprüfung (Innsbruck, 1961) Religionslehrer am abteieigenen Gymnasium und gleichzeitig Erzieher am angeschlossenen Internat (Collegium Bernardi) in Mehrerau.
1968 wählte das Kapitel von Mehrerau Lauterer zum 52. Abt von Wettingen und 9. Prior von Mehrerau (so der offizielle Titel) und damit auch zum Präses der Mehrerauer Kongregation. Nach der päpstlichen Bestätigung vom 31. August 1968, veröffentlicht am 12. September, wurde er am 13. September 1968 von Abt Idesbald Eicheler von Marienstatt installiert und durch den Präfekten der Ritenkongregation und ehemaligen Abtprimas der Benediktiner, Benno Gut OSB, benediziert.
Seit 1975 war Lauterer Vorsitzender der Superiorenkonferenz der Diözese Feldkirch. In der Österreichischen Bischofskonferenz, der er von 1984 bis 2009 angehörte, war er Mitglied der Katechetischen Kommission. Am 5. Dezember 1977 in Innsbruck durch Bischof Jakob Weinbacher, Großprior des Ordens in Österreich investiert, war er 1978 als Gründungsprior wesentlich am Aufbau der Komturei Bregenz des Ritterordens vom hl. Grab zu Jerusalem beteiligt und bekleidete dieses Amt bis zu seiner Emeritierung 2009.
Auch als Abt unterrichtete Lauterer (bis zu seiner Pensionierung) weiter Philosophie und Religion am Gymnasium. Er verfasste mehrere Beiträge zur Ordensgeschichte und -spiritualität in der Cistercienser Chronik, in Festschriften und Sammelwerken und gab die Cistercienser Chronik heraus. Bereits mit Erreichen der Altersgrenze von 70 Jahren hatte Lauterer seinen Rücktritt angeboten, den der Konvent der Mehrerau aber abgelehnt hatte. Mit der Vollendung des 75. Lebensjahres am 29. Januar 2009 legte Lauterer sein Abtamt nieder. Sein Nachfolger wurde Anselm van der Linde (reg. 2009–2018). Am 19. August 2018 feierte er in Mehrerau sein Goldenes Abtjubiläum.
Er starb am 19. Oktober 2022 nach kurzer Krankheit im Landeskrankenhaus Bregenz.
gge, April 2007, rev. Okt. 2022
- ↑ Die Angabe "Feldkirch" in F.X. Bischof, Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder, 2002, ist falsch.
Daten:
Vest.: 19. Aug. 1951; Prof.: 1952, 1955; Sac.: 6. Aug. 1957 (Mehrerau); Abbas: el. 19. Aug. 1968, ben. 26. Okt. 1968; Dev: Bona Voluntate Servire – Im guten Willen dienen.A:
Ehrenring der Landeshauptstadt Bregenz (1990) · Goldenes Ehrenzeichen des Landes Vorarlberg (1993) · Großes Silbernes Ehrenzeichen mit Stern für Verdienste um die Republik Österreich (2008).Werke:
Konrad von Ebrach S.0.Cist. († 1399) Lebenslauf und Schrifttum, in: Analecta Cisterciensia 17 (1961) 151–214, 18 (1962) 60–120 und 19 (1963) 3–50 · Abt Kassian Lauterer: Im Dienst des Evangeliums und des Ordens, hrsg. von Karlheinz Lauda – ISBN 3-85298-122-0 (= Mehrerauer Grüsse, Neue Folge 83 : Zugleich Jahresbericht des Gymnasiums Mehrerau) [Predigten, Ansprachen und Zeitungskommentare] · → BibliographieLiteratur:
Franz Xaver Bischof: Lauterer, Kassian, in: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1945–2001, hrsg. von E. Gatz, Berlin: Duncker & Humblot, 2002 · Fabianek, Agnes: Zum 70. Geburtstag von P. Abt Kassian, in: Mehrerauer Grüße N.F. 81, 2004, S. 2–4 · Maurer, Pius: bona voluntate servire : Bereitwillig dienen : Kassian Lauterer, Abt von Wettingen-Mehrerau 1968 bis 2009. Bucher, 2019, ISBN: 9783990185025Vorlage:Page.name:LAUTERER, Kassian OCist – Biographia Cisterciensis