Anselme Le Bail OCSO
4. Abt von Scourmont 1913–1949/1956
* 31. Dez. 1878 Séglien, Bretagne
† 25. Sep. 1956
Le Bail, Emmanuel, geboren 1878 als drittes Kind, zwei ältere Geschwister, Anne-Marie und Joseph; die Mutter starb 1880 bei der Geburt des vierten Kindes, Jérôme. Absolvierte nach dem Besuch der Grundschule in Séglien weiterführende Studien bei den Schulbrüdern von Lammenais in Pontigny (Frères de l'Instruction chrétienne) und am Institut Saint-Jean-Baptiste in Guémené, 1892 Eintritt in das kleine Seminar von Sainte-Marie d'Auray. Fasste dann den Entschluss, Missionar zu werden und trat 1898 in das Noviziat der Spiritaner (Kongregation vom hl. Geist) in Orly bei Paris ein. Kurz nach der zeitl. Profess wurde er im Nov. 1899 zum Militärdienst einberufen. 1901 bis 1903 Studium der Philosophie und Theologie. Kurz vor der Diakonweihe 1903 kamen Le Bail Zweifel an seiner Berufung, er nahm eine Auszeit zuhause bei seiner Familie und wurde deswegen am 26. Jan. 1904 vom Generalsuperior aus der Kongregation ausgeschlossen. Nach einem mehrwöchigen Aufenthalt in der Abtei Timadeuc bat er am 21. Mai 1904 in Scourmont um Aufnahme.
1909 zum Priester geweiht, übernahm Le Bail dann schnell weitere Aufgaben im Kloster, u.a. als Konversenmagister, Novizenmeister (1911) und Prior (März 1913), und wurde schon im Okt. 1913, nach dem Wechsel Dom Norbert Sauvages nach Rom, zum Abt gewählt. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum Wehrdienst einberufen, diente Le Bail als Militärgeistlicher in einer Sanitätseinheit der französischen Armee. Im April 1919 aus der Armee entlassen, kehrte er in sein Kloster zurück, wurde aber schon im März 1921 von der Ordensleitung auf eine schwierige Visitationsreise nach Afrika (Kongo) geschickt (bis Feb. 1922). Dort hatte sich, wie schon einige Jahrzehnte zuvor in Mariannhill, ein kontemplatives Trappistenkloster unter dem Druck der Umstände zu einem Missionszentrum gewandelt.
Genealogie:
V.: ; M.: Marie-Jeanne Leborgne († 1880); G.: Anne Marie, Joseph, Jérôme († 1880).Daten:
Vest.: 29. Sep. 1898 (Orly, CSSp); Prof.: 10. Okt. 1899 (Grignon-Orlof, CSSp); Sac.: 24. Aug. 1909; Abbas: el. 4. Okt. 1913, ben. 24. Okt. 1913 (Bf. Walravens); Dev.: Abba.Werke
- L’Ordre de Cîteaux, La Trappe, Les Ordres religieux. – Paris: Letouzey & Ané, 1924, 1932
- Adam de Perseigne. In: Dictionnaire de Spiritualité (DS) 1 (1937) 198–201
- Aelred de Rievaulx. In: DS 1 (1937) 225–234
- Bernard de Clairvaux. In: DS 1 (1937) 1454–1499
Literatur
- Le Bail (Anselme): In: Spiritualité cistercienne: histoire et doctrine. – Paris: Beauchesne, 1998 – S. 364ff.
- Dieudonné Dufrasne OSB: Dom Anselme Le Bail, abbé de Scourmont 1913–1956. Un moine. Un abbé. Une communauté. (Cahiers Scourmontois, 1) – Scourmont, 2000
- Armand Veilleux OCSO: Un grand formateur monastique: Dom Anselme Le Bail. In: CCist 63 (2001) 224–233 (engl. Übersetzung in: Cistercian Studies Quarterly 38 (2003) 27–34
- Karl Suso Frank OFM: Erinnerung an Dom Anselme Le Bail OCSO, Abt von Scourmont/Belgien (1878–1956). In: CistC 108 (2001) 263–277
- Dieudonné Dufrasne OSB: Dom Anselme Le Bail: Abbot of Scourmont 1913–1956: A Monk, an Abbot, a Community. Übersetzt von Elizabeth Connor OCSO. – Collegeville : Liturgical Press/Cistercian Publications, 2010
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