Liska, Szilveszter

Szilveszter Liska OCist

Szilveszter Liska OCist

Zisterzienser der Abtei Zirc, Pfarrer von Balatonbozsok 1961–1975 und Zirc 1975–1991

* 05. April 1928 Nemesnádudvar, Komitat Bács-Bodrog
† 11. Juni 1991 Veszprém

Szilveszter Liska, Taufname Ferenc, wurde geboren in Nemesnádudvar (dt. Nadwar) als Sohn von Ferenc Liska und Flóra Patocsay. Er begann seine Sekundarschulausbildung am Zisterziensergymnasium in Baja und setzte sie ab der fünften Klasse als Oblate am Zisterziensergymnasium in Buda fort. Im Zweiten Weltkrieg, um ihn vor der Einberufung zu retten, wurde er vor dem Schulabschluss ins Kloster aufgenommen: am 6. Dezember 1944 trat er als Novize in die Zisterzienserabtei Zirc ein, am 7. Dezember 1945 legte er die zeitliche Profess ab, danach beendete er das Gymnasium.

Er begann sein theologisches Studium an der Theologischen Hochschule von Zirc, danach verbrachte er ein Studienjahr (1947/48) an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Heiligenkreuz. Aufgrund der sich verschlechternden politischen Situation in Ungarn musste er jedoch in seine Heimat zurückkehren. Am 18. Februar 1950 legte er in der Abteikirche von Zirc (gemeinsam mit seinem späteren Bischof Gábor Kádár) die feierliche Profess ab. Die Priesterweihe empfing er am 21. Juni 1950 in der bischöflichen Privatkapelle durch Bertalan Badalik OP, Bischof in Veszprém. Danach war er bis September 1950 Kaplan in Nagyesztergár, .

Nach der Auflösung der Abtei durch die Kommunisten war er in der Diözese beschäftigt, zunächst als Kaplan: in Barcs (1950–1955), dann Sümegcsehi (1955–1957), danach Sümeg (dt. Schimeck) (1957–1958) und endlich in Pápa (1958–1961). 1961 kam er als Pfarrer nach Balatonbozsok, wo er eine im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Kirche renovierte.

Sobald Gábor Kádár 1975 Bischof von Veszprém geworden war, ernannte er in der Person von P. Szilveszter wieder einen Zisterziensermönch für die Pfarrei Zirc. Danach lebte P. Szilveszter anderthalb Jahrzehnte als einziger Zisterzienser in Zirc. Er hat die Mitbrüder, die ihn besuchten, immer herzlich willkommen geheißen und beherbergt. Zum 700. Gründungsjubiläum der Abtei Zirc führten ausländische Klöster die äußere Renovierung der Abteikirche durch. 1982 erhielt die Kirche den Rang einer Basilica minor. Im August desselben Jahres – obwohl der Orden in Ungarn offiziell aufgelöst war – erlaubte der Parteistaat den im ganzen Land verstreuten Mönchen, sich zum Fest des Hl. Bernhard von Clairvaux zu versammeln. Am 21. August 1982 versammelten sich unter der Leitung von Generalabt Sighard Kleiner fast hundert Zisterzienser zu dieser Feier.

Neben den Renovierungsarbeiten versuchte P. Szilveszter, das religiöse Leben anzukurbeln. Nach dem Sturz der kommunistischen Diktatur hielt er Religionsunterricht für etwa 600 Kinder, dann wurde auch das Pfadfindertum reorganisiert. Er erfüllte seine pastoralen Aufgaben unermüdlich und ohne seine Gesundheit zu schonen. Im Januar 1990 kehrten die ersten drei Mönche in einige der zurückgewonnenen Räume der Abtei zurück, so fing das Gemeinschaftleben wieder an.

Pater Szilveszter erlitt am 10. Juni 1991 einen schweren Schlaganfall und starb am nächsten Tag im Krankenhaus von Veszprém. Er wurde im Zisterziensergrab des Zircer Friedhofs beerdigt, wo er (zu Lebzeiten) ein neues Kreuz hatte errichten lassen. Auf seine Initiative hin, aber erst nach seinem Tod, wurde im Zircer Arboretum anstelle der 1951 gestürzten Statue des Hl. Bernhard eine neue Statue errichtet.

Tibor Halász, Aug. 2022


Daten:

Vest.: 6. Dez. 1944; Prof.: 7. Dez. 1945, 18. Feb. 1950; Sac.: 21. Juni 1950.

Literatur:

A Zirci Apátság 20 éve, in: Egri Fehér/Fekete, XVII. évf. (2010) 2. (59.) sz. S. 7–8 · Nachruf der Abtei.

Zitierempfehlung: Liska, Szilveszter, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 11.08.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Liska,_Szilveszter

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