Müller, Georg (Wettingen)

Georg Müller

Georg Müller

21. Abt des Klosters Wettingen 1528–1529

† nach 1542

Georg Müller war ein Neffe des Abtes Johann Müller und stammte wie dieser aus Baden. Er war bei der Abtwahl 1521 einer der jüngsten Konventualen und nicht zur Abtwahl zugelassen. Nach dem Tod des Abtes Andreas Wengi 1528 wurde er als Großkellner nach einmonatigem Interregnum vermutlich am 14. April 1528 (die Urkunde ist nicht erhalten) zum Nachfolger gewählt. Geleitet hatte die Wahl wie auch schon die von 1521 Vaterabt Abt Jodocus Necker von der Abtei Salem.

Gesucht wurde lt. den Eidgenössischen Abschieden (Bd. IV. 1. S. 1291) ein „geschicklicher tauglicher Herr“, der in der Lage wäre, „die bedeutenden täglichen Ausgaben des Klosters“ zu mindern. Abt Georg erwies sich als das Gegenteil. Den reformatorischen Zeitumständen nicht gewachsen, legte er nach längerem Drängen der Stände Zürich und Bern am 17. August 1529 mit einem Teil seines Konvents – unter Tränen, wie es in den Eidgenössischen Abschieden (Band IV. I b, S. 317) heißt – das Ordenskleid ab, blieb aber bis nach der Kappeler Schlacht (11. Oktober 1531) als von der Tagsatzung bestimmter Verwalter im Kloster und zog im Februar 1532 nach Zürich, wo er noch 1542 lebte.

gge, April 2020


Daten:

Abbas: el. 14. April 1528, res. 17. Aug. 1529.

Literatur:

Willi, Dominikus: Album Wettingense: Verzeichnis der Mitglieder des exemten und konsistorialen Cistercienser-Stiftes B.V.M. de Marisstella zu Wettingen-Mehrerau 1227–1904. Limburg: Kommissions-Verlag der Limburger Volksdruckerei, 1904, 2., verbesserte Auflage, S. 67–68, Nr. 464 · Ders.: Zur Geschichte des Klosters Wettingen-Mehrerau, in: Cistercienser Chronik 14 (1902), S. 1–9, 34–40, 65–73, 97–111, 144–155, 175–185, 210–218, 241–248 (hier: S. 71–73) · Helvetia Sacra III/3, 462.

Zitierempfehlung: Müller, Georg (Wettingen), in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 1.10.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/M%C3%BCller,_Georg_(Wettingen)

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