Machault, François

François de Machault

François de Machault

Abt des Klosters Morimond 1667–1678

† 1678/81

François de Machault (auch Machaut), aus dem strengen Ordenszweig der Feuillanten oder Fulienser, wurde 1667 zum Abt von Morimond gewählt. Zuvor war das im Dreißigjährigen fast komplett zerstörte Kloster nach dem Tod des Abtes Claude Briffault 1662/65 mehrere Jahre durch den Abt von Vaux-La-Douce verwaltet worden. Am 4. Februar 1667 (pridie nonas Februarii) erhielt er seine Ernennungsurkunde. Lt. Gallia Christiana lebte er bis mindestens 1678.

Abt Machault versuchte mit allen Kräften, die während des Dreißigjährigen Krieges an den Rand der Auslöschung gebrachte Abtei wiederherzustellen. Er zog die Zügel der Disziplin an und erwirkte 1669 bei Herzog Karl von Lothringen eine Steuererleichterung für die in Lothringen liegenden Besitzungen. Vom Prior des in Kommende gefallenen Enkelklosters Rosières forderte er aus dem Nachlass des letzten Ordensabtes die Herausgabe von Brevier, Kreuz, Ring und dessen bestem Pferd. Im Falle der Weigerung, drohte er an, werde er die Angelegenheit vor die Justizkammer in Besançon bringen. Auch den seit einiger Zeit von Morimond getrennten Ritterorden von Calatrava versuchte er wieder an seine Jurisdiktion zu binden und ernannte auf Vorschlag der Regentin Maria Anna von Österreich Juan Velasco zum Prior des Ordens, der sein Amt aber nicht antreten konnte.

Die Kriege Ludwigs XIV. führten 1673 dazu, dass die Mönche Morimond wieder verlassen mussten. Einige gingen nach Langres, andere, auch Abt Machault, in das Collège St Bernard nach Paris. Dort befand sich der Abt noch 1675, wie aus der Korrespondenz mit Prior Velasco hervorgeht. Morimond wurde währenddessen von spanischen Guerillas geplündert und verwüstet. Erst nach dem Frieden von Nimwegen 1678 konnten die Mönche in ihr Kloster zurückkehren und es kam wieder zu Neueintritten, im Verlauf des 18. Jahrhunderts dann zum Neubau der Gebäude.

gge, Okt. 2017


Literatur:

Dubois, Louis: Histoire de l'abbaye de Morimond (diocèse de Langres): quatrième fille de Citeaux. Paris: Sagnier et Bray, 1851, S. 392ff. · Gallia christiana in provincias ecclesiasticas distributa in qua series et historia archiepiscoporum, episcoporum et abbatum Franciae […] deducitur. Parisiis : ex typographia Regia, 1728, tome 4, Sp. 823.

Zitierempfehlung: Machault, François, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 4.06.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Machault,_Fran%C3%A7ois

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